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ANMERKUNGEN ÜBER MILITÄRWESEN UND TAKTIK

BEI DEN HEEREN DER PURPURNEN BRUDERSCHAFT
Zusammengestellt unter Verwendung von Auszügen aus Muson’s ’Taktika"

und Anweisungen des Archon Chaireddin de Valmore, sowie des Archonregantors Valdran yr Rautha

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Die Bruderschaft war, da ihr Hauptbetätigungsfeld auf dem Meer lag, zunächst und in erster Linie nicht am Auf- und Ausbau starker militärischer Kräfte interessiert.

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Spätestens mit dem Erwerb größeren Landbesitzes an den Küsten des Grünen Meeres, also in den Jahren ab 385/390 nP und vor allem ab 404 nP, aber erwies es sich als unumgänglich, den militärischen Fragen eine größere Aufmerksamkeit zuzuwenden, wollte man nicht eine Beeinträchtigung der territorialen Interessen der Bruderschaft durch Karalo-Floran und Ataris, später auch insbesondere durch Bagund, hinnehmen. Da die Bruderschaft keine Nation in dem Sinne ist, daß sie ein einheitliches Volk beherrscht vielmehr setzt sie sich aus Mitgliedern vieler Völker zusammen, muß man das Heer als eine Art "Söldnerarmee" (im Gegensatz zum "Volksheer") bezeichnen.

Myra-PB-Vortreffen-Schleuderer

Der Kriegsdienst an Land steht allerdings in der Achtung der Bruderschaft hinter dem auf See zurück. Trotzdem ist er sehr geachtet. Bei den Helionen, beispielsweise, zeigt die Anzahl der Ringe, die die Männer tragen, an wievielen Feldzügen sie teilgenommen haben. Den Kern der Heere bilden meist die Helionen, deren Tapferkeit und Disziplin weithin gerühmt werden. Die Neuhelionische Legion rühmt sich, daß in ihr nur Helionen dienen würden.

Neben den Helionen stehen in den Heeren die Truppen der Bergstämme und der Meerleute. Und schließlich kleinere Kontingente von verschiedenen Völkern des Umfeldes des Grünen Meeres - Aeri, Wagenvölker, Bagunder, Karalo-Floraner. Die Unterschiede zwischen Angehörigen der einzelnen Völker sind nicht sehr beträchtlich - Helionen, Söldner, alle erhalten den gleichen Sold.

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Das Gros der Heere wird von schwerer Infanterie gebildet. Sie wird von leichter Infanterie unterstützt. Die Ausrüstung der verschiedenen infanteristischen Kontingente ist keineswegs uniform, sondern richtet sich auch nach den regionalen Gewohnheiten. Allerdings ist es Brauch, an irgendeiner Stelle des Körpers oder der Rüstung etwas purpurnes anzubringen.

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Zum Beispiel purpurne Bänder um den Oberarm oder den Helm, eine purpurne Schärpe oder purpurne Zeichen auf dem Schild. Regionale Truppen (Provinzheere), aber auch regionale Einheiten, die geschlossen in einem Reichsheer dienen, können durchaus eine Art "Uniform" tragen. Man denke an das Heer des Dux von Caldun, die sogenannten "Schwarzpanzer", deren Harnische, Kettenhemden und Helme sämtlich in schwarz gehalten sind.

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Katapulte, Ballisten und ähnliche Belagerungswaffen sind bei der Bruderschaft durchaus bekannt, wurden bis jetzt jedoch selten eingesetzt.

Wenn Calvus Dan behauptet, die Bruderschaft wendete der Kavallerie nur einige geringe Aufmerksamkeit zu, so ist dieser Vorwurf nur bis zu einem gewissen Grad gerechtfertigt.

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Die Antalier sind, neben den Wagenvölkern, hervorragende Reiter. Und wenn die Bruderschaft Reiter rüstet, so sind es zwar meist Antalier, oder Männer der Wagenvölker, aber auch die Adelsreiterei der großen Städte und die Reiter der Meerleute sind nicht zu verachtende Gegner. So ist die Kavallerie der Bruderschaft zwar nicht zahlreich, aber dafür sehr gut.

Die Einführung von Streitwagen wurde unter Chaireddin, um das Jahr 405 nP, erwogen, aber nicht weiterverfolgt. Die einzige Streitwagentruppe nach wenigen Jahren wieder aufgelöst.

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Kriegselefanten, wie sie von Bagund benutzt werden sollen, sind von der Bruderschaft bisher noch nicht verwendet worden.

Einige Zeit spielte unter Chaireddin die sogenannte "Phalanx" eine wichtige Rolle im Heer der Bruderschaft, Sie sollte gar ihre Kerntruppe werden. In ihr waren die besten Kämpfer Rillanons zusammengestellt. Über Ausrüstung und Taktik wollen wir hier nicht weiter schreiben, dies wurde an anderer Stelle ausführlich bereits getan. Wir wollen lediglich nocheinmal daran erinnern, daß mit der Katastrophe von Mannar das Ende der Phalanx besiegelt wurde.

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Auch der kurzfristige Versuch, die Heere der Bruderschaft in sogenannte "Legionen" zu gliedern, ebenfalls eine Initiative des Chaireddin und ebenfalls an anderer Stelle näher erläutert, brachte, ausser einer Elitetruppe, der Neuhelionischen Legion, keine weitere Veränderung des Militärwesens der Bruderschaft. Chaireddins Tod kurz nach Beginn dieser Veränderungen beendete sie auch schon.

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Strategische Überlegungen führten dazu, an neuralgischen Punkten Burgen anzulegen, die offensiven wie defensiven Zwecken dienen können. Die Burgen befinden sich meist auf Inseln oder in Küstennähe, aber auch landeinwärts kann man Burgen der Bruderschaft finden. Wenn sie auch meist, leider, nicht mehr von Besatzungen der Bruderschaft gehalten werden.

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Die Stellen der Heermeister sind selbstredend Mitgliedern der Bruderschaft vorbehalten, während die niederen Offiziersstellen fähigen Männern der Nationalität gegeben werden, der ihre Untergebenen angehören.


Taktik gegen reine Infanterieheere[]

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Die Heere werden dafür in ein sogenanntes "Vortreffen" und in das "Erste", "Zweite" und "Dritte" Treffen eingeteilt. In das Vortreffen, welches vor der eigentlichen Schlachtordnung steht, kommen die Leichtbewaffneten, die Bogenschützen, Schleuderer und Speerwerfer, die außer ihren Fernwaffen nur noch Dolche oder lange Messer und fast keine Schutzwaffen tragen.

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Ihre Aufgabe ist es, beweglich wie sie sind, sich den gegnerischen Truppen zu nähern und ihnen mit den Fernwaffen zuzusetzen. Versuchen die Gegner, sie in einen Nahkampf zu verwickeln, ziehen sie sich zurück, schiessen erneut, ziehen sich zurück... Solange bis ihnen das Schießmaterial auszugehen droht oder sie in die unmittelbare Nähe des Ersten Treffens geraten. Sie ziehen sich dann durch alle drei Treffen zurück und weichen an die Flanken aus.

Im Ersten Treffen stehen die jungen, frisch gerüsteten Männer. Sie sind kräftig, meist ungestüm und haben kaum Kampferfahrung. Ausgerüstet sind sie mit Wurfspeeren, Schwertern und Schilden. Viele tragen keine Panzer, einige Lamellen- oder Stoffpanzer, Schuppenpanzer aus Leder oder Holz, eine kreuzweise befestigte Brustplatte und bronzene Helme.

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Sobald sie in Reichweite der Wurfspeere sind, werden diese geworfen. Dann ziehen die Männer ihre Schwerter und gehen zum Nahkampf über.

Wenn das Erste Treffen den Gegner nicht zurückschlägt, wenn die Männer erschöpft sind oder gar der Einbruch der Gegner in die eigene Schlachtordnung droht, weichen die Männer zurück. Während das Erste Treffen zurück geht, gehen die Männer des Zweiten Treffens vor.

In diesem Treffen stehen die Männer die Blüte ihrer Jahre erreicht haben und die schon Kampferfahrung sammeln konnten. Auch sie sind mit Wurfspeeren, Schwertern und Schilden ausgerüstet.

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Ihre Schutzausrüstung ist aber besser, als die des Ersten Treffens. Die Schuppenpanzer tragen bronzene oder eiserne Schuppen, es gibt Kettenhemden und Brustharnische, seltener Beinschienen, Bronze- und Eisenhelme wechseln sich ab.

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Das Zweite Treffen kämpft genau wie das Erste. Gelingt es auch ihm nicht, den Gegner zurückzuschlagen und sind auch diese Männer erschöpft, ziehen sie sich hinter das Dritte Treffen, und hinter das, dann hinter dem Dritten stehende Erste Treffen, zurück, während das Dritte Treffen vorgeht.

Im Dritten Treffen stehen die Veteranen. Die ältesten und schlachterfahrendsten Krieger. Sie sind mit Lanzen, Schwertern und Schilden ausgerüstet. Und sie tragen die besten Schutzwaffen. Eiserne Kettenhemden, eiserne Panzer, wie Fischschuppen geschmiedet und Brustharnische mit Beinschienen sind üblich, ebenso eiserne Helme. Die Schilde sind aus Holz, mit Metallbeschlägen (in den ersten beiden Treffen sind die SChilde nur aus Holz, mit naturbelassenen oder farbigen Tierhäuten überzogen).

Das Dritte Treffen benutzt im Kampf zuerst seine Lanzen, die auch geworfen werden können, danach die Schwerter.

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Während sich das Dritte Treffen kämpft, haben sich dahinter die anderen beiden Treffen wieder in Schlachtordnung aufstellen können.

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Die Tiefenstaffelung der Treffen hängt natürlich von der Gesamtstärke des Heeres ab. Drei Mann hintereinander ist aber das Minimum eines Treffens, üblich sind sechs, 10 bis 12 Mann hintereinander bei großen Heeren oder begrenztem Schlachtfeld. Wenn der größte Teil eines Heeres, oder sogar das ganze Heer, aus unerfahrenen Kriegern besteht, erfolgt die Einteilung in die verschiedenen Treffen nur nach Ausrüstungsgesichtspunkten. Die Einteilung findet natürlich lange vor der Schlacht statt - sobald ein Heer aufgestellt wird oder sich mehrere kleinere Heere zu einem größeren vereinen.

Wenn auch das Dritte Treffen den Feind nicht schlägt, versucht sich das Heer vom Feind zu lösen. Die Treffen ziehen sich geordnet zurück. Der Gegner dürfte kaum noch in der Lage sein, sie zu verfolgen.

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Das Heer geht dann auf das befestigte Lager zurück, das vor der Schlacht errichtet wurde und in dem sich Troß und Gepäck befinden. Spätestens an den Erdwällen und Gräben wird der Angriff des Gegners erlahmen. Dort können sich die Männer erholen und entweder den Kampf am folgenden Tag fortsetzen oder abziehen.

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Außer den erwähnten Waffen besitzen fast alle auch noch ein oder zwei Dolche, bzw. Messer. Manche Kontingente tragen anstatt der Schwerter für den Nahkampf Streitäxte. Das Schwert ist aber die Hauptnahkampfwaffe. Je nach Herkunftsregion gibt es lange, kurze, gerade oder gebogene Schwerter. Auch die Schilde haben verschiedene Formen, je nach Herkunftsregion.


Taktik gegen reine Kavallerieheere[]

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Hier wird immer eine defensive Taktik verwendet. Die Infanterie der Bruderschaft wird in den seltensten Fällen einen Angriff gegen gegnerische Reiter beginnen. Die Regel ist, daß sich die Infanterieheere verschanzen und von der gegnerischen Kavallerie angreifen lassen. Die Wirksamkeit der Verschanzung hängt von der Zeit ab, die den Infanteristen zur Verfügung steht. Haben sie genügend Zeit werden Gräben ausgehoben, Erdwälle errichtet, angespitzte Pfähle in den Boden gerammt, Fussangeln für die Pferde ausgelegt. Steht wenig Zeit zur Verfügung, werden zumindest die angespitzten Pfähle, die ein Heer immer mit sich führt, vor der Schlachtordnung in die Erde gerammt.

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Hinter der Verschanzung stehen dann in den ersten Reihen, jeweils abwechselnd, die gut gerüsteten Veteranen des Dritten Treffens und die Fernkämpfer des Vortreffens. Diese eröffnen das Feuer, sobald die Reiter in Reichweite von Bogen und Schleudern kommen. Vor Fernwaffen der angreifenden Reiter werden sie durch die Schilde der Veteranen geschützt.

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Diese halten ihre Lanzen schräg nach oben, so daß sie mit den angespitzten Holzpfählen ein unüberwindliches Hindernis für die Pferde bilden. Die Krieger des Ersten und Zweiten Treffens, die dahinter stehen, wechseln sich mit dem Einsatz ihrer Wurfspeere, sobald die Reiter in Reichweite gekommen sind, ab.

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Bei großer zahlenmäßiger Überlegenheit der gegnerischen Reiter, bilden die Krieger keine Schlachtreihe, sondern sogenannten "Quadrate". An den vier äußeren Seiten dann die Fernkämpfer/Veteranen, wie oben beschrieben, im inneren der Quadrate die Krieger der anderen beiden Treffen, ebenfalls wie oben beschrieben.

Myra-PB-Chairedia-Reiter

In diesen Positionen wird gekämpft, bis die gegnerische Reiterei ihre Angriffe einstellt - die Krieger ziehen sich dann zurück oder gehen vor - oder bis dem Gegner der Einbruch in ein Quadrat gelingt. Das passiert zwar nicht häufig, aber es passiert. Wenn die Reihen nicht mehr geschlossen werden können, kommt es zu einem wüsten Hauen und Stechen, das entweder mit der Vernichtung der eingebrochenen Kavallerie oder mit der Zerstreuung der Infanterie endet.

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In den berühmten Schlachten von Allandean und Nueve Ralanda konnte man den Erfolg dieser Taktik gut erkennen. Aber man sah auch, es schwer gepanzerten Reitern möglich sein konnte, die Schlachtordnung zu durchbrechen. Als Lehre aus diesen Schlachten wurde die Anzahl der Bogenschützen erhöht. Diese können mit ihren verheerenden Kavallerieangriff durchaus der eigenen Linien zum stehen bringen. Die Schützen scheuen sich dabei nicht, ihre Pfeile vor allem auf die, leichter zu treffenden und weniger gepanzerten, Pferde abzufeuern. Die Reiter sind dann durch den Sturz meist gleich mit kampfunfähig.

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Taktik gegen gemischte Gegner[]

Dies kommt in unserer Zeit ist aber vorgesehen, in solch einem eine Kombination der beiden, oben beschriebenen, Taktiken anzuwenden.

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Einsatz von Kavallerie[]

Die Bruderschaft hat nicht übermässig viele Reiter in ihrem Sold. Meist dienen reine Reiterheere zur Erkundung oder zur schnellen Besetzung gegnerischen Gebiets. Wenn sie zusammen mit eigenen Kriegern eingesetzt werden, haben die Reiter im Kampf den Auftrag, die Flanken der Schlachtordnung zu decken, den Gegner zu umfassen und von hinten anzugreifen oder gegnerische Reiter zu binden. Wenn reine Kavallerieheere in Kampf miteinander geraten, greifen sie ihre Gegner meist in Keil- oder Rechteckformation an. Die gegnerische Schlachtordnung soll durchbrochen werden, der Gegner von hinten gefaßt und zerstreut werden.

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In den vorderen Reihen der Schlachtordnung stehen die gut gepanzerten, mit Lanze, SChild und Schwert gerüsteten Adelsreiter.

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Hinter diesen folgen die berittenen Bogenschützen, die ihr Feuer auf den Gegner beginnen, sobald dieser in Reichweite der Bogen gerät. Bevor er durch den Aufprall der Lanzenreiter geschlagen wird, ist der Gegner bereits durch Pfeilfeuer verwirrt und in Unordnung geraten. Die Antalier sind, in Verbindung mit den Adelsreitern der Städte, Meister in dieser Taktik.

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Die Reiter der Wagenvölker, meist leicht gepanzert, mit Bogen und Wurfspeeren gerüstet, haben eine etwas andere Taktik. Sie reiten auf den Gegner ilos, überschütten hn mit einem Pfeilregen, ziehen sich zurück, reiten wieder los, schießen, ziehen sich zurück und so weiter. Gegen Infanterie und langsamere Reiter eine unfehlbare Taktik.

Über den taktischen Einsatz von Belagerungsgerät soll hier nicht geschrieben werden. Zum einen hat die Bruderschaft in ihrer beherigen Geschichte noch keine Belagerung durchgeführt, zum anderen soll darüber ausführlich an anderer Stelle berichtet werden. Es sei nur soviel gesagt, daß sich die Heermeister durchaus darüber im klaren sind, daß der Belagerungskrieg in der Zukunft immer bedeutender werden wird. Immer mehr Burgen und Festungen, Städte und Wälle entstehen - und wollen bezwungen sein!

Olybian, im Schewat 411 nP

Myra-PB-Heerführer

Heermeister der Bruderschaft

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