MyraPedia
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Ich mach mir die Welt ...wie sie mir gefällt... ist für Weltenbastler ein passender aber jedenfalls möglicher Ansatz. Solange du nicht vergisst dass dein Teil der Welt da endet wo "der Rest der Welt" beginnt - oder in Interaktion tritt. Für Rollenspieler in D20-Rollenspielgruppen mit einem Spielleiter und mehreren Spielern funktioniert das aber nicht.

Merhan hat beklagt, dass er Traumritter spielen soll, auf die er eigentlich keine Lust hat. Regeln, Hierarchien, Ordnung und alles was ein Orden, zumal einer für Ritter, so mit sich bringt - konkret die Traumritter - scheint ihm zuviel Anpassung und zuwenig Selbstverwirklichung zu sein. Das gilt dann selbst für Regeln. Wenn sie zu eng sind, ist es schwer sie mit seiner Vorstellung eines Charakters zu vereinbaren worüber wir lange geredet haben.

Dazu habe ich mir gedacht: Der Wunsch ohne Gemeinschaft und ohne Regeln nur für die Selbstverwirklichung des Charakters zu spielen erscheint mir befremdlich - weshalb es gut wäre wenn du mal mehr Gruppen anbieten würdest, auch damit ich erleben kann wie du findest dass ein SL sein sollte.. Vielleicht wärst du auch tatsächlich als SL glücklicher als als Spieler, sowohl bei WdW als auch bei D&D - ist jedenfalls mein Verdacht je mehr deiner Blogeinträge ich lese. Mit Katuum gemeinsam kamen wir gestern beim Lesen des jüngsten Eintrags speziell zu "Bindung" und Co zu der Überzeugung dass keine Gruppe funktioniert, in der jeder nur seinen Egotrip machen und keinerlei Regeln der Gruppe einhalten will. Das gilt für jede Organisation von Charakteren, ob das nun ein mehr oder weniger strenger Ritterorden ist, oder eine Abenteurergilde (oder die Kundschafter-Gilde in Pathfinder-Rollenspielen) oder auch eine Diebesgilde irgendwo. Peachum und Fagin würden das selbe von einer Gruppe Bettlern sagen.

Zu der Idee in einer nicht von Katuum und mir geleiteten Gruppe etwa bei Ingwe- mitzuspielen, als Vorschlag einer Alternative, meinte ich: Da könntest du mal was anderes spielen, einen chaotisch-egoistischen Charakter der als Selbstdarsteller nur seinen eigenen Weg geht und auf alle Regeln und Hierarchien angemessen überheblich herabblickt, ohne dass ich mich darüber beklage - Natürlich ist das ironisch überspitzt aber wurde durchaus bejaht.

Andere Spielleiter sollen gerne "Rollenspiel auf MYRA" auch für Nichttraumritter anbieten, in ihren eigenen Myra-Reichen gerne auch für chaotisch-finstere Spielergruppen. Das würde denen die nicht bei mir in der D&D 5e-Kampagne auf Kiomba Traumritter-Novizen oder (in meiner AD&D 2e Kampagne um Iridistra und) bei Katuum Traumritter-Aspiranten spielen wollen, mehr Alternativen geben.

Und, was Katuum anmerkte und natürlich auch wichtig ist, nicht nur für mehr Spielleitungsstile und mehr Charakterklassen im Angebot sorgen, sondern auch für zusätzliche Spielzeiten, zu Zeiten wo weder er noch ich Zeit haben, etwa wöchentlich jeden Mittwoch ab 18:30 oder was auch immer für eine weitere Gruppe passend erscheint. Es gibt viele die mit einer wöchentlichen, zweiwöchentlichen oder wenigstens völlig regelmässigen Gruppe glücklicher wären als mit meinem Angebot von "wir versuchen einen Termin im Monat und manchmal sage ich den erst kurz vorher an in der Hoffnung dass das für jemand passt".

Wie weit andere Spielstile als zu trumpiges "Me First" auch bestehenden Gruppen helfen würde ist nochmal eine andere Frage - sicher geht es von mir als SL aber auch auf Spielerseite darum, inklusiver zu spielen und zu schauen dass auch andere als die üblichen (auch jüngere und auch weibliche Spielende) nicht nur zu Wort kommen sondern auch Entscheidungen treffen und Spielentscheidendes zu tun bekommen. Wenn sich mit mehr Patronen die Fähigkeiten noch mehr ausdifferenzieren ergibt sich letzteres, so hoffe ich, zumindest öfter.

Was Spielstile angeht so, fürchte ich, verdirbt das Online-Rollenspiel in MMOs viele Spieler auch für richtige RPGs... diese Fixierung auf mehr Macht, weil alles andere nicht davon ablenken würde dass Zahlen das einzige sind was sich in der Online.Welt verändert, weil jedes getötete Monster wieder kommt und jeder Schurke die Prinzessin in einer halben Stunde wieder entführt haben wird... da bleiben ja nur die Zahlen die zwingend steigen müssen damit sich was verändert. MYRA ist anders - ein getöteter Schurke bleibt tot, der getötete Sohn eines Schmieds auch - und ein Dämon der für zehn Jahre gebannt ist kommt erst nach tatsächlichen zehn Realjahren wieder.

Aber MMO-RPGs haben Vorzüge was "tägliches Teamspiel mit vielen Realspielern" angeht. Das fehlt MYRA - und das können nur mehr Rollenspielrunden leisten die von mehr REPs angeboten werden, und die weitere, eigene Spieler anziehen. So dass irgenddwann jeden Tag irgendwer irgendwo eine Runde auf Myra anbietet - offline und online - und neue Interessierte jederzeit einen Einstieg finden., und "echte Traumritter" mit Parana als Patronin zwischen allen Kampagnen wechseln und deshalb überall mitspielen können.

(Wird fortgesetzt)

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