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Nachrichten aus Karo[]

Attentat auf den Inquisitor (414)[]

Karo (Freie Handelsstadt): In Karo, der Handelsstadt zwischen Scyrenia und dem Auge der See, traf in diesem Mond mit großem Gefolge Vamos dal Grachez, der Inquisitor höchstpersönlich, mit einem großen Aufgebot an Schiffen aller Größen ein. Da er seine Ankunft weit im voraus angekündigt hatte, hatten sich nicht nur Karos regierender Rat, sondern auch Abgesandte der verschiedensten Reiche am Hafen eingefunden, um den gefürchteten Anführer der „Inquisition“ genannten Organisation einmal in eigener Person zu Gesicht zu bekommen. Während das legendäre Flaggschiff, dessen Größe in den Geschichten durchaus nicht übertrieben wurde (sagte jemand, der dabei war), mit einer Schutzflotte aus Kriegsschiffen zwei Meilen vor der Stadt vor Anker ging, lief der Inquisitor mit einer weiteren Begleitflotte aus etwa 30 der gewaltigen Inquisitionsschiffe in den Hafen ein. Währenddessen stiegen vom Flaggschiff einige Flugwesen auf und näherten sich der Stadt. Etwas später konnte man sehen, daß es sich um eine Art kleine Drachen handelte, die gepanzerte Reiter trugen. Der Inquisitor, gefolgt von 24 seiner Gardisten, verließ nun seine Flotte. Dicht hinter diesen folgte ein in schwarze Roben gekleideter, großer Mann mit einer gewaltigen Axt und stumpfen blinden Augen, der dennoch ging, als könne er sehen, und an seiner Seite ein Wesen, das man am besten als dreifach -großen Tiger bezeichnet. Während der Inquisitor sich dem Begrüßungskommittee zuwandte, schien der Exorzist - denn das war der Mann mit dem großen Raubtier - mit blinden Augen die versammelte Menge zu mustern. Dabei umspielte ein herablassendes Lächeln seine Lippen. Dann machten sich Gardisten und Führer der Inquisition auf zum Tempel des Gottes Norto.

Als sich zwei Tage später der Inquisitor nach einem Treffen mit dem regierenden Rat wieder verabschieden wollte, geschah das Unglaubliche: Er stand bereits wieder an Bord seines Schiffes und gab den Befehl zum Ablegen, als einer in der Menge vortrat und eine schwere Armbrust hob. Mit den Worten „Nieder mit dem Tyrannen!“ ließ er den Bolzen fliegen. Jeder konnte sehen, wie der Bolzen den Inquisitor traf - und glatt durchdrang, ohne Schaden anzurichten. Sofort waren die Gardisten zur Stelle, drängten die Menge zurück und hatten den Attentäter augenblicklich festgenommen und aufs Schiff geschleppt, wo sich der Inquisitor ihm zuwandte. Mit leiser Stimme fragte er: „Woher kommt Ihr? Wer hat Euch beauftragt?

Niemals werde ich Euch das verraten!“, knirschte der Attentäter und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff der Gardisten zu befreien.

Ihr solltet lieber die Wahrheit sagen“, sagte da der Exorzist, der unmerklich herangetreten war. „Es könnte sonst unangenehm werden für Euch - sehr, sehr unangenehm.“ Es war das erste Mal, daß er sprach. Seine Stimme klang betrügerisch sanft. Ohne daß man irgendetwas anderes hätte sehen können, schrie der Attentäter plötzlich auf und begann sich auf dem Boden zu winden. „Noch einmal,“ sagte der Inquisitor, „Woher kommt Ihr?

Wir werden Euch vernichten! Gra-Tha N'My ist stärker!“, rief der schmerzgepeinigte Mann mit letzter Kraft, bevor er bewußtlos zu Boden sank. „Danke“, sagte der Inquisitor, und es war unklar, an wen das Wort gerichtet war. „Schafft ihn fort...

--Quelle: Bote von Ysatinga 36

Vermutliche Spione gefangen (414)[]

Karo (Freie Handelsstadt): Kurz nach der Ankunft des Inquisitors in Karo schritten einige Gardisten, begleitet von dem unheimlichen „Exorzisten“, durch die Straßen der Stadt. Von Zeit zu Zeit wirkte der Exorzist etwas abwesend, richtete aber seine blinden Augen hierhin und dorthin, und zeigte schließlich in eine Richtung und endlich auf ein Haus. Die Gardisten drangen in das Haus ein und verhafteten einen Mann und eine Frau.

Das sind sie - die Spione aus Gra-Tha N'My“ sagte der Exorzist, und ein dämonisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Sie werden natürlich nichts zugeben. Wir werden sie - nachsichtig wie wir sind - der Stadtwache Karos übergeben, anstatt sie selbst zu verhören. Sonst muß ich mir wieder von einigen Ignoranten anhören, meine Methoden seien zu drastisch. Führt sie ab.

Dasselbe geschah noch an einem anderen Ort, nur, daß es hier ein einzelner Spion aus Ygora sein sollte, der verhaftet wurde.

Die Gefangenen wurden erst einmal festgehalten. Der regierende Rat scheint unentschlossen, wahrscheinlich nicht zuletzt, weil er unsicher ist, wie die Äußerungen des Exorzisten aufzunehmen sind - denn schlüssige Beweise wurden nicht gefunden, außer, daß bei einem der „Spione aus Gra-Tha N’My“ eine Phiole mit einer giftigen Substanz gefunden wurde, die bisher nicht näher bestimmt werden konnte. Da der Mann sich als Händler ausgab, ist das allein natürlich verdächtig, vor allem, da viele vermuten, daß in Gra-Tha N’My viel mit Giften umgegangen wird. Dennoch bleibt ein leiser Zweifel...

--Quelle: Bote von Ysatinga 36

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