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GUINHANS RUNENROLLE - Aus dem Buch der Welt:

Im Tal der Schmetterlinge stehen die Ruinen einer längst verfallenen Burg, Comboss, die den Katzenmenschen nunmehr als Opferstätte dienen. In einer der besser erhaltenen Hallen findet sich ein großes Steinrelief, das jene Runen zeigt, die auch Necrons und Luxons Siegelringe aufweisen und Symbol des Ordens der Alptraumritter sind. Hier findet Necron eine metallene Rolle, die ellenlang und so dick wie das Handgelenk eines Mannes ist. An den Endstücken dieser Rolle ist wiederum das Siegel der Alptraumritter zu sehen, einmal erhaben und einmal vertieft. Als Necron und Luxon ihre Siegelringe dagegendrücken, springt die Rolle auf und enthüllt ein schriftliches Dokument auf einer dünngehämmerten, biegsamen Metallfolie. Die Rolle ist mit Runen eng beschrieben, doch sind die Schriftzeichen so fremdartig, daß Luxon sie nicht entziffern kann. Nur Necron gelingt es, einzelne Begriffe und kurze Passagen zu deuten und so Teile des Inhalts leidlich zu lesen.

Immerhin erfahren die beiden »Augenpartner« auf diese Weise folgendes: Der Alptraumritter Guinhan stand im Rang eines Hochritters oder Hoheritters. Er schrieb diesen Text vor ca. 230 Jahren, als »Shallad Hirjedo, der fleischgewordene Lichtbote, schon zwanzig Jahre lang die Ewige Stadt Logghard gegen die Dunkelmächte verteidigt«. Damals gab es den Staat Samboco noch nicht, die Samer herrschten nur über das Gebiet von Arundi, die Boconer waren durchwegs menschenfressende Wilde, und das Shalladad war noch kein Weltreich. Guinhan baute im »Tal der Schmetterlinge« eine Burg, die er Comboss nannte. Aber er fühlte sich auf verlorenem Posten und träumte von früheren, noch weiter zurückliegenden Zeiten, in denen es noch bedeutende Helden gab, die im Namen der Lichtwelt gegen die Dunkelmächte kämpften. Die Namen dieser Helden wurden mit Blut und Schweiß ins Buch der Welt geschrieben - sie sind unsterblich. Damals waren die Alptraumritter noch eine die Welt beherrschende Macht, doch zu Guinhans Zeit zeichnete sich der Niedergang dieses Ordens, der mit Schwert und Weißer Magie zu kämpfen hat, bereits deutlich ab. Nur Guinhan wollte dem nicht tatenlos zusehen, er fühlte sich zu Höherem berufen. Ihm war ein Ort bekannt, an dem eine wehrhafte Bastion wider die Dunkelmächte existieren sollte. Es war eine Festung, nicht so groß und aufgeblasen wie Logghard, aber wehrhafter; nicht so fernab der Gefahrenzone (Düster-, bzw. Schattenzone) wie der Schwertstern (was immer Guinhan damit meint); und auch nicht so über das Land verstreut wie die verschiedenen Lichtpunkte (Fixpunkte des Lichtboten) - und näher den Dämonen und doch unerreichbarer für sie. Guinhan bekundet in seinem Bericht die Absicht seine Burg Comboss aufzugeben und an jenen wehrhaften Ort zu gehen, wo er gegen die Dämonen selbst kämpfen und das Übel an der Wurzel anpacken kann…

Necron und Luxon können nur mutmaßen, daß Guinhan mit diesem »wehrhaften Ort« eine Bastion des Lichts in der Schattenzone gemeint haben könnte. Genaueres aber verraten ihnen die uralten Runen nicht. Darum beschließen sie, daß sich Necron auf den Weg nach Ash'Caron macht, um dieses wertvolle Dokument Shaer O'Ghallun zu überbringen, der damit sicherlich mehr anfangen kann.


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