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Die Legende vom Orakel des Tals - oder - Das Auge des Lebens

(zuerst erschienen in MBM11 - Kulturtaschenbuch Elfen - Seite 22-28)


Vor langer Zeit entdeckten einige Familien der Elfen auf ihrem langen Weg von der Hochordensburg der Hochelfen zu ihrem vorgegebenen Ziel, das ihnen eine Weissagung gewiesen hatte, während sie glaubten eine Abkürzung zu nehmen, das Tal des Lebens. Sie fanden dieses Tal so bezaubernd und schön, daß sie dort bleiben wollten. Nach langen Beratungen kamen sie überein, im Machairas-Gebiet des Tals ihre erste Siedlung zu bauen. Schon bald hatten sie sich an die andersartige Umgebung gewöhnt, fasziniert davon, daß hier in diesem Land die Wesen lebten, die zu Beginn des Dunklen Zeitalters von Volensor und Quellstenn ausgewandert waren, etwa die Einhörner, Drachen ohne Flügel und viele Wesen mehr, von denen später zu Pondaron viele dazugekommen sind, die der Lichtbote so erhalten wollte.

Nach einem Zyklus von zwölf Monden bekamen die Elfen aus dem Hause Danann Besuch von einem sehr merkwürdigen Gast, den sie noch nie gesehen hatten. Dieser bat um eine Übernachtung, die ihm gerne bewilligt wurde. Sein Reittier, mit dem er bei der Elfensiedlung angekommen war, war ein kleiner Drache, eine Flugechse, die sofort davonflog als er abgestiegen war. Nach der Begrüßung und dem Gastmahl, das man ihm bereitete, begann der Fremde, eine Geschichte zu erzählen, der jeder zuhörte.
Darin berichtete er von einem Himmelsstein, der vor langer Zeit im Tal des Lebens niedergegangen sei, und den einige auserwählte besichtigt und untersucht hätten. Das Auge des Lebens, so hieß dieser Stein, beeinflußte die Weisen und die Neugierigen, die ihn besuchten sowie die, die sich in seiner Nähe niederließen, weil sie sich von seiner Ausstrahlung angezogen fühlten. Aus ihnen wurden die Gleiter, die Beeinflusser, die Barden, die Beschwörer und die Urtierreiter - die Gruppen der Besonderen unter den Elfen.

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Gleiter[]

Gleiter sind Elfen, die die hohe Kunst des Fliegens und des Schwebens bis fast zur Vollendung beherrschen. Sie können sich eine Stunde in der Luft aufhalten, danach sind sie erschöpft und müssen sich mindestens drei Stunden auf festem Boden aufhalten, wozu auch die Decks von Schiffen gehören können. Sie besitzen zwei bodenlange Flügel, die für Nichtelfen nicht sichtbar sind, und die aus ihren Schulterblättern nach hinten wachsen. Unter den meisten Elfen haben sie ein noch höheres Ansehen als der Rat der Elfen, dessen Mitglieder sonst am angesehensten sind. Die Gleiter werden auch "Boten der Sonne" genannt.

Beeinflusser[]

Beeinflusser sind ausgebildete Sänger, Barden genannt. Sie werden in der Schule der Barden von Leschij Ralima Merlek ausgebildet, und in der Zeit, wo diese anwesend sind, besonders von Floris Gar-Selfor und seiner Frau Marla Gar-Selfor geschult. Diese drei sind die Großmeister der Barden, auf ihre Stimmen hören große Teile des Elfenvolkes.

Die gewöhnlichen Barden beherrschen nach der Ausbildung ihrer Stimmen die Fähigkeit, einen in Sicht- und Hörweite befindlichen Humanoiden durch bestimmte Melodien, Lieder, Töne oder durch manche Blicke zu beeinflußen in seiner Stimmung oder sogar ihn zu kontrollieren. Desweiteren werden sie darin unterwiesen, sich unauffällig zu verhalten und auch unter Menschen nicht aufzufallen, wenn sie dies nicht wollen. Auch erlernen sie die Fähigkeit, Lebewesen und ihr unmittelbar zu erwartendes Verhalten einzuschätzen. Die Ausbildung eines Barden kostet etwa 100 Goldstücke, die vom Volk aus der Staatskasse aufgebracht werden, während der Rest der Ausbildung von seiner Familie oder Sippe bezahlt werden muß.

Die normale Grundausbildung dauert für einen Barden etwa ein halbes Jahr, wobei alle Barden bemüht sind, sich ständig zu verbessern und an weiteren Kursen teilzunehmen und von den Großmeistern immer mehr zu lernen. Alle Barden sind aufgerufen, sofern es ihnen irgendwie möglich ist, am Fest in der Siebentagsperiode vom 10. bis 17.Tewet zu Ehren von Chnum teilzunehmen.

Urtierreiter[]

Die Urtierreiter teilen sich in zwei Gruppen: Die Säbelzahnwächter und die Einhornreiterinnen.

Säbelzahnwächter[]

Die Säbelzahnwächter sind eine Gruppe der Urtierreiter, die eine lange Einzelkämpferausbildung hinter sich haben und in dieser Zeit einen Säbelzahntiger von der Mutter weg aufgezogen haben. Sie beherrschen ihr Tier perfekt und die Säbelzahntiger gehorchen auf jedes Zeichen ihrer Herren - eigentlich Partner, denn über die Jahre hinweg hat sich eine tiefe Verbindung zwischen Tier und Elf gebildet. Die Krallen der Tiger werden regelmäßig mit einem tödlichen Gift bestrichen, weshalb die Tiger durch durch langsame Gewöhnung in kleinen Dosen gegen den Kontaktgift-Anteil darin immun geworden sind. Die Säbelzahntiger sind fast so groß wie Pferde, oft auch länger als diese, weshalb sich die Elfenpartner daran gewöhnt haben, auf ihnen zu reiten. Die Tiger sind zwar nicht so ausdauernd wie Pferde, übertreffen sie in ihrer Streckenleistung über kurze Strecken jedoch um einiges. Im Flachland von Tiefland und Steppe erreicht ein Säbelzahnwächter beinahe die Kampfkraft eines Adepten auf seiner Flugechse. Die Geschwindigkeit von Heeren aus Säbelzahnwächtern ist etwa der von Reiterheeren vergleich- bar. Die Tiere können sehr gut klettern und schwimmen. Gemeinsam mit den Tigern bilden die Säbelzahnwächter eine ganz besondere Einheit, so daß sie im Dschungel und auch in vielen Flachlandgegenden fast unsichtbar sind.

Einhornreiterinnen[]

Die Einhornreiterinnen sind Priesterinnen des Chnum, die allesamt Elfenjungfrauen von weit übermenschlicher Schönheit sind. Sie erhalten ihre Ausbildung in einem Hohepriestertempel Chnums und sind nur im Flußtal um die Ophis-Stadt Sakilia zuhause. Sie werden besonders dafür ausgebildet, das Böse zu bekämpfen und sind nach Abschluß ihrer Ausbildung in der Lage, das Böse geradezu zu spüren, beziehungsweise als dunkle Aura um ein Wesen zu sehen. Einhörner sind auch im Tal des Lebens selten, deshalb müssen die Einhornreiterinnen es in einem besonderen Zeremoniell rufen. Dies Zeremoniell braucht einen Monat der inneren Vorbereitung und dauert dann einen ganzen Tag. In dieser Zeit beginnt die Freundschaft mit dem Einhorn, eine ganz tiefe und besondere Beziehung, die soweit geht, daß eine Einhornreiterin den Tod sucht, wenn ihr Einhorn getötet wird, und daß das Einhorn am Grab oder über der Leiche seiner Reiterin Totenwache hält, bis es selbst vor Schwäche ausgezehrt und aus Kummer leidend sein Leben über der Reiterin läßt, über den Tod hinaus mit ihr verbunden. Es heißt auch, aus einer Einhornreiterin könne auch durch dunkelste Magie des Wurmgottes keine Untote gemacht werden, da die Magie ihres Einhorns sie noch im Tode davor beschützt.


Wer mit dem Horn eines Einhorns berührt wird, gesundet von jeder Krankheit, wer (frevelhaft, denn das Horn soll mit dem Tier auf dem Einhornfriedhof ruhen) aus dem Horn des Einhorns trinkt, kann von keinem Getränk vergiftet werden, so wie auch das Horn eines lebenden Einhorns jedes Gift aus dem Körper zieht. Einhörner können auf kurzen Strecken durch die Dimensionen reiten und so scheinbar ohne Zeitverlust kleinere Strecken von bis zu einer halben Meile überwinden, ohne sich um Hindernisse zu kümmern. Im Kampf gegen finstere Wesen können Einhörner gewaltige Kräfte entwickeln und haben so in einem Kampf gegen die Finsternis die Kraft von 500 Orks und Goblins - doch das eigentliche Wesen der Ensiron ist der Friede.

Beschwörer[]

Die Beschwörer sind eine eigene Sondergruppe der Elfen, die heute allgemein Adepten genannt werden. Die Adepten sind besonders Begabte in den beiden Wegen der Kleinen und Großen Magie. Sie lernen schon früh die Magie der Beeinflussung der Flugechsen, auch Wyvern genannt, um diese reiten und steuern zu können. Im Laufe der Zeit entwickelt sich zwischen ihnen und ihren Flugechsen eine ähnlich enge Beziehung wie bei den Urtierreitern. Der mächtigste Magier des Tals des Lebens, Analon Thuatha Katuum, unterrichtet immer wieder einige der Beschwörer und unterweist sie in den Wegen der Kleinen und Großen Magie. Der Leiter der Flugechsenreiter ist der Hochelf Lordanon, der vor wenigen Jahren mit dem größten Teil der Beschwörer auf den Ruf Kelanis hin zur Hilfe für die Lichtwelt eilte und seither fern vom Tal weilt.


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