MyraPedia
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Lyrland - Ein Reich im Altertum im Bereich des heutigen Zhaketia.

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Detailkarte 81 für die MyraPedia. (c) Helmut Pesch für die Mythor-Serie.

LYRLAND I – Der Ophis:

Dieses Land ist im Bereich der Düsterzone überwiegend flach und weist eine geringe Vegetation auf; über weite Strecken handelt es sich um eine Geröllwüste, karstig und zerklüftet, die durchfurcht ist von den Trampelpfaden wildlebender Yarls und den verschiedensten Einflüssen der angrenzenden Düsterzone ausgesetzt ist. Dort, hinter der unbeständigen und wechselhaften Grenze, die wie eine düstere Nebelwand aufragt, in jener Pufferzone zwischen Lichtwelt und Schattenzone, liegt das sumpfige Frevenland mit dem Lyrer-Trichter, durch den Mythors Fliegende Stadt Carlumen aus der Schattenzone gelangte.

Dieser Landstrich ist, ganz im Gegensatz zum zivilisierteren Machairas mit der Hauptstadt Arylum, nur dünn besiedelt. Es gibt nur vereinzelte Gehöfte und kleinere Ansiedlungen mit Sippenherrschaft. Diese finden sich durchwegs auf Hügeln und anderen Bodenerhebungen, die, grünen Inseln gleich, sich aus der Karstlandschaft erheben, wo man vor den Yarls sicher ist. Neben den alteingesessenen Sippen gibt es gelegentlich auch Eremitagen von Einsiedlern, die für die in dieser Einöde lebenden Menschen als Weise gelten, Medizinmänner, Schamanen und Ratgeber in allen Lebenslagen zugleich sind. Es ist aber auch ein Land, in dem viele zwielichtige Gestalten Zuflucht gesucht haben und wo Räuberbanden ihr Unwesen treiben. Unter diesen ist die Bande der Roten Aeda am gefürchtetsten. Diese hat in der Geisterstadt Loonkamp ihren Unterschlupf. Loonkamp war einst, als dieses Land noch fruchtbarer war, eine große Stadt und das Handelszentrum des ophischen Lyrland Auf einer der größten Bodenerhebungen errichtet, war es auch gleichzeitig eine Bastion gegen die Finstermächte. Doch heute ist der Hügel zerbrochen, als hätte sich irgendwann einmal der Boden aufgetan und als hätten die elementaren Kräfte aus den Tiefen der Welt diese höchste Erhebung weit und breit mehrfach gespalten. Von den steinernen Bauten sind nur noch Ruinen übriggeblieben, von denen einige notdürftig zu Behausungen ausgebaut wurden, in der Mehrzahl aber im Laufe der Zeit wieder verfielen.

Es zieht aber auch viele Tierfänger hierher, die es in der Hauptsache auf Yarls abgesehen haben. Sie errichten verschiedenartige Fallen, in denen sich diese Riesenschildechsen fangen, gebändigt und domestiziert und in den Machairas des Landes gebracht werden, wo großer Bedarf an Yarls besteht. Ein zweites beliebtes Jagdobjekt der Tierfänger sind die Tokuane. Dabei handelt es sich um große vierbeinige Echsen, die bis zu sieben Schritt lang werden und sich vorzüglich als Reittiere eignen. Einmal gebändigt, sind Tokuane treu und folgsam, lassen sich satteln und aufzäumen und sind ihren Herren auch schlagkräftige Kampfgefährten. Mit langen und kräftigen Beinen sind sie schneller als Pferde, sie haben eine grüngeschuppte Haut mit einer helleren, gelblichen Bauchseite, einen kurzen, gedrungenen Kopf, der fast halslos zwischen den Vorderbeinen sitzt und von einem Kamm, der im Zorn anschwillt, und einem faltigen Hautsack am Unterkiefer geziert wird. Der kurze, kräftige Schwanz ist mit einer »Klapper« ausgestattet; damit trommeln die Tiere bei Gefahr und bei anderen Gelegenheiten, die ihre Aggressionen erwecken, auf den Boden. Auf diese Weise verständigen sich Tokuane untereinander und warnen gleichzeitig auch ihre Reiter. Die Zunge dieser Reitechsen ist bis zu armlang und ein überaus kräftiger Muskel, der im Kampf eine nicht zu unterschätzende Waffe darstellt.

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Detailkarte 82 für die MyraPedia. (c) Helmut Pesch für die Mythor-Serie.

LYRLAND II – Der Machairas:

Die Grenze zwischen den beiden voneinander so grundverschiedenen Teilen dieses Landes wird in etwa von jener Straße des Bösen gezogen, auf der die tatasischen Dämonenpriester mit Yarl-Transporten ihre Opfer zur Schattenzone bringen, wo sie offenbar zu Shrouks geschmiedet werden sollen. Während der Ophis unter den trampelnden Beinen der wilden Yarls und unter den Einflüssen der Finstermächte verödet, ist das Land im Machairas der Straße des Bösen fruchtbar und kultiviert. Es gibt mehrere größere und bedeutungsvolle Ansiedlungen im Landesinnern und an der Kladosküste, wo auch die Hauptstadt Arylum liegt, gleichzeitig größter Hafen, Handelszentrum und Hauptumschlagplatz für Yarls und Tokuane.

Die Macht im Staate liegt in den Händen der Luminaten, die seit etwa zwei Jahrhunderten nach einem komplizierten hierarchischen System herrschen. Oberste Instanz im Lande ist der Rat der Sieben und gleichermaßen für wirtschaftliche, politische und Glaubensfragen zuständig. Die Lyrer sind ein genügsames und strenggläubiges Volk, das neben dem Lichtboten, an dessen baldige Rückkehr es fest glaubt, keine anderen Götter kennt. Ihr Glaube ist so tief, daß sie bereit sind, einen Teil ihres Lebens für »Fronarbeit im Dienste des Lichtboten« zur Verfügung zu stellen. Diese Fronarbeit verrichten sie in einer Tabuzone, wobei es sich um einen breiten Landstrich handelt, der sich entlang der gesamten Thysiasküste zieht. Fremden gegenüber schweigen die Lyrer über die Tätigkeiten, die sie dort zu verrichten haben, obwohl sie nicht unbedingt ein großes Geheimnis daraus machen, das sie mit ihrem Leben hüten wollten. Sie bringen jedoch zum Ausdruck, daß sie mit der Verrichtung dieser Art von körperlicher Schwerstarbeit dazu beitragen wollen, daß der Lichtbote, wenn er mit seinem Kometentier angeritten kommt, den Weg nach Gorgan findet, um den Kampf gegen das Böse weiterzuführen. Auch die Zeitrechnung der Lyrer ist von dem unerschütterlichen Glauben an die Rückkehr des Lichtboten geprägt: Man zählt die Jahre nicht von einem denkwürdigen Ereignis an, sondern auf ein bevorstehendes zu – auf das Erscheinen des Lichtboten. Das geschieht in Zyklen von 7 mal 7 Jahren. Nun schreibt man das Ende des 2. Jahres vor dem Erscheinen des Lichtboten. Die große Fastenzeit ist angebrochen, denn in zwei Wochen beginnt das Letzte Jahr (s.u. MW122, Zeitrechnung: Zaketer-Reich).

Geographisch liegt die Heimat der Lyrer weit im Lychnos des Shalladad und grenzt an die ophischen Hoheitsgewässer des Zaketer-Reiches mit dem Archipel Quin. Bei guten Sichtbedingungen ist die Thysiasküste Lyrlands, die Tabuzone mit den »Wegweisern des Lichts«, von der Insel Quin auch zu sehen, was besonders des Nachts einen grandiosen Anblick bietet.

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