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Nask

Kein Bild oder Symbol angegeben
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Staatsform / Gov.: Ratsgeführte Handelsstadt
Herrscher / Ruler: Belteon Guelph Darimor, Stadtfürst zu Nask
Hauptstadt / Capital: Nask (Stadt)
Bündnisse / Alliances: Bund der Handelsstädte
Segment: Karnicon


Nask ist eine Freie Handelsstadt im Peristera der Inseln des Ophis auf Karnicon; es ist Mitglied des Bundes der Handelsstädte. Das Hinterland gehört zu Tronja, die nächsten Küsten jenseits des Meeres zu Rûnor und Artakakima.

Lange Zeit galt die Unentschlossenheit der Nasker als sprichwörtlich. "Vorschnell wie ein Steuermann aus Nask" galt als Gipfel der Ironie; als "Nasker Handel" bezeichnete man Verhandlungen, die zu keinem Abschluß kamen. Nun aber hat sich der Nasker Rat im Jahre 423 wider Erwarten doch noch auf die Wahl eines neuen Stadtfürsten einigen können, der für einen Bürger Nasks als ungewöhnlich entscheidungsfreudig und tatkräftig gilt, und er hat auch schon erste Schritte unternommen, die Interessen Nasks gegenüber den Nachbarn sowie im Bund der Handelsstädte zu formulieren.

Zuletzt hatte der Rat mit Ortjola darüber verhandelt, die Flotten und sonstigen Ressourcen zusammenzulegen, konnte sich aber zu keinem eindeutigen Entschluss durchringen.

Folgende Legende ist vermutlich beispielhaft für den Ruf Nasks:

Der Würfel von Nask[]

Wo sich heute Nask erhebt, stand einst das antike Ziber. Die Ziberianer waren ein aufbrausendes Volk, leicht zu beleidigen und nur zu schnell bereit, ihre Ehre mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. So führte Ziber viele Kriege; standen Pura und Grimh anfangs manches Mal noch auf ihrer Seite, machten sie sich durch ihre Art bald so viele Feinde, dass Ziber mit jedem Krieg schwächer wurde. Und wenn sie gelegentlich noch eine Schlacht gewannen, bedeutete das nur, dass die Allianz ihrer Feinde weiter wuchs.

In ihrer Not wandten sie sich an Argentor, der damals noch frei und ungebunden war. Argentor hatte sich bereits zuvor manches Mal am chaotischen Verhalten der Ziberianer erfreut, die an einem Tag völlig Fremden ewige Freundschaft schworen, nur um sich am nächsten Tag durch deren Essverhalten in solchem Ausmaß beleidigt zu fühlen, dass die Ehre Zibers nur durch Blut wieder herzustellen war.

Doch auch ihm waren ihre Eskapaden zuletzt zu weit gegangen, und so überreichte er ihren Bittstellern nur einen faustgroßen Würfel, auf dessen sechs Seiten seltsame Symbole eingeritzt waren, und riet ihnen: „Wenn Ihr beleidigt werdet, so befragt erst diesen Würfel, wie ihr Eure Ehre wieder herstellen könnt, und haltet Euch an seine Weisungen! So Ihr das tut, werde ich Euch beistehen.“

Die Ziberianer waren verwirrt und sich nicht sicher, ob Argentor sich über sie lustig machte – Grund genug, Sühne für diese Beleidigung zu verlangen. Gerade rechtzeitig aber besannen sie sich noch und beschlossen, den Würfel zum ersten Mal auszuprobieren. So würfelten sie damit auf den Planken des Flaggschiffs ihrer Flotte, die sie Argentor entgegen geschickt hatten.

Als der Würfel zur Ruhe kam, erhob sich über der Oberseite ein leuchtender, schnell rotierender Kreisel. Die Erscheinung löste sich vom Würfel und nahm zunächst die Gestalt des auf der Oberseite des Würfels abgebildeten Symbols an, um sich dann in eine Reihe von Worten in ziberianischer Schrift zu verwandeln. Begleitet von passenden Bildern teilte der Würfel den erstaunten Abgesandten mit, dass Argentor sich keineswegs über sie lustig gemacht, sondern ihnen nur zu helfen beabsichtigt habe – und soweit darin eine Beleidigung läge, so wäre der einzige Weg, wie sie ihre Ehre davon reinwaschen könnten, nicht im Vergiessen von Blut zu suchen, sondern darin, Argentor ihrerseits durch Geschenke zu beschämen, etwa durch ein Fuder der wertvollsten Perlen. Erstaunlicherweise leuchtete das den Ziberianern auch sofort ein, weshalb viele heute annehmen, dass der Würfel nicht nur Rat gibt, sondern auch hypnotische Wirkungen hat, die die Aufnahmebereitschaft der Ziberianer förderten.

Bald benutzten die Ziberianer das Geschenk Argentors immer häufiger, und nicht mehr nur für Fragen von Krieg und Frieden. Ihre Entscheidungen wurden dadurch nicht weniger unvorhersehbar – denn die Antworten des Würfels blieben zufällig und fielen je nach erwürfeltem Symbol sehr unterschiedlich aus –, doch in der Regel wesentlich friedlicher und weiser. Und allein schon das Ritual des Würfelns wirkte oft beruhigend auf die aufgebrachten Gemüter, weshalb die Ziberianer viele kleinere Kopien des Würfels anfertigten und diese bei jeder Gelegenheit benutzten. Es heißt, so sei das Glücksspiel entstanden, denn manches Symbol bedeutete, dass der Würfelnde eine bestimmte Geldsumme zu verlangen habe, andere, dass er Geld zu geben habe, wieder andere verlangten völlige andersartige Aktionen.

So verhinderte Argentors Würfel wohl manch neues Duell und manchen Krieg. Doch Ziber rettete er nicht mehr. Zu zahlreich waren die Feinde, zu groß das Mißtrauen geworden. Kein anderes Reich und kein Händler war mehr bereit, mit Ziberianern Handel zu treiben, ja auch nur zu sprechen, und so versank das einst goldene Ziber allmählich in der Bedeutungslosigkeit, verwandelten sich seine Paläste erst in Ruinen, dann in Staub.

Es heißt aber, die Nasker hätten den Würfel wieder entdeckt und benutzten ihn auch heute noch bei wichtigen Entscheidungen. Doch leider verstehen sie nicht immer, was er ihnen zeigt – zumal er immer noch auf die alte ziberianische Schrift eingestellt ist –, und tun dann lieber gar nichts.

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