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Oburus - Krieger

Um 121 vP wurde der Krieger Oburus einer der Todesreiter des Caer-Hohepriesters Drudin. Seine Herkunft ist unklar, vielleicht ist er ein Banithe wie Keshban, wahrscheinlich aber ein Khoy gewesen.

"Es war ein Mann von enormem Wuchs, ein Hüne von Gestalt. Der enge Anzug, den er trug - wieder die Schlangenhaut, dachte Nyala erschrocken -, zeichnete die prachtvolle Muskulatur deutlich ab. Er wandte für einen kurzen Augenblick den Kopf, um seine Schicksalsgefährten ansehen zu können. Der Statur und anderen Merkmalen nach hätte es sich um einen Bewohner der machairischen Länder handeln können, dennoch war seine Haut schwarz. Sie sah aber nicht aus wie bei jenen Völkern, die tief im Ophis lebten, sie wirkte vielmehr, als sei sie eingefärbt, mit irgendeinem geheimnisvollen Russ bestrichen. Seltsam auch die Poren: Sie wirkten schwärzer als die Oberfläche. Ein feines Wispern kroch durch den Raum und erreichte die vier. Nyala stellte fest, dass sich die Caer-Priester zurückgezogen hatten. »Oburus, komm her!« Unglaublich leise war die Stimme, unglaublich klar und deutlich war sie zu verstehen. Schreckenerregend und bezwingend zugleich war der Klang dieser Stimme. Nyala spürte, wie sie erschauerte, und sie wusste, dass es Drudin war, der so sprach. Langsam setzte sich der schwarzhäutige Hüne in Bewegung. Er schien nicht Herr seiner Sinne zu sein, seine Bewegungen erinnerten Nyala an die der Fadenpuppe in Jahrmarktsbuden. Dann stand Oburus vor Drudin. Nyala stand wie versteinert. Drudins Arm kam hoch, die Kapuze fiel zurück. Das Gesicht des Obersten Priesters der Caer lag frei. Dunkelheit war dort, wo das Gesicht hätte sein sollen, doch plötzlich sah sie ein Gesicht und noch eins und abermals eins, und sie erkannte in diesem Augenblick, dass Drudin kein Gesicht besass und doch zugleich tausend Gesichter. Sie wollte schreien vor Angst und Entsetzen, von Grauen geschüttelt, aber kein Glied gehorchte, und von ihren Lippen löste sich kein Schrei. Und dann sah Nyala, stumm und starr vor Entsetzen, wie aus dem in stetem Wandel begriffenen Gesicht des Obersten Caer-Priesters ein schwarzer Schatten hervorquoll und auf das Gesicht des Hünen zuschnellte. (...) Der Hüne hatte den Dämonenkuss erhalten. Unrettbar, so hiess es, war er nun den Mächten der Finsternis verfallen. Oburus kehrte zu den drei anderen zurück. (...) Nyala sah auf. Entsetzengeschüttelt blickte sie in das gläserne Gesicht des Hünen. »Diener seid ihr der höchsten Macht«, flüsterte, wisperte, raunte die Dämonenstimme."
Peter Terrid - Mythor 024 - Zweikampf der Zauberer [Quelle]
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