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Papaver ist eine freie Handelsstadt an der Mündung des Rhud.

Sie gehört zum Reich von Bakanasan, dort ist sie auch unter dem Namen "Rhegium" oder "Rhegium Papaver" bekannt. Durch lapathische Nationalisten wird Papaver und das Flußtal des Rhud als Teil Lapathiens betrachtet, den sie Padavien nennen. .... Von ca. 406 n.P. bis Ende 408 n.P. stand Papaver unter Herrschaft Bagundas, nachdem sich die bakanasanischen Legionen weitgehend aus der Region zurückgezogen hatten. Mit der Rückeroberung durch Bakanasan begann der Zweite bagundisch-bakanasanische Krieg 409 bis 411, an dessen Ende Bakanasan weite Teile Lapathiens zurück gewonnen hatte und das restliche Lapathien ein unabhängiges Reich wurde.

Unabhängig von der jeweiligen Oberherrschaft haben sich die Kaufleute Papavers eine große wirtschaftliche Unabhängigkeit und Stolz auf ihre Heimat bewahrt.


Papaver— Stadt im Aufbruch[]

Hinweis: Dieser Abschnitt ist aus der Sicht eines Bewohners von Myra geschrieben und daher notwendigerweise subjektiv.


Papaver liegt an der Mündung des Rhuds In den Golf von Rhud. Trotz ihrer hervorragenden Lage fristete sie bisher das Dasein einer zweitklassigen Handelsstadt. Zu übermächtig war die Dominanz der lapathischen Metropole Lapathia.

Erst mit der Gründung der "Papavischen Kaufmannsgilde" begann sich eine Wende abzuzeichnen. Der endgültige Durchbruch gelang Papaver aber erst, als der Kaufmann Eszrath Kardar zum Vorsitzenden dieser Vereinigung gewählt wurde. Dieser Mann, in dem sich kaufmännischer Scharfsinn mit diplomatischem Geschick auf das Beste vereinigen, schaffte es Papaver aus der Provinzialität herauszuführen und neue, äußerst gewinnträchtige Märkte zu erschließen.

Diese Entwicklung nahm jedoch, mit der Besetzung durch bagundische Truppen, ein jähes Ende. Noch heute geht in Papaver das Gerücht um, daß weniger politische Erwägungen Schuld am bagundischen Einmarsch waren, sondern vielmehr die lapathischen Patrizier einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Wege räumen wollten. Mit der Befreiung durch bakanasanische Legionen konnte dieses unrühmliche Kapitel in der Geschichte Papavers bald wieder geschlossen werden. Dank Eszrath Kardar, der von der bakanasanischen Militärverwaltung zum obersten Magistraten eingesetzt und mittler­weile in freien Wahlen von der Bevölkerung bestätigt wurde, und nicht zuletzt dank bakanasanischem Kapitals, beginnt sich nun ein Aufstieg ohne gleichen abzuzeichnen. Zusammen mit dem Senat hat der Magistrat unter der Führung von Eszrath Kardar konkrete Pläne für die Zukunft von Papaver ausgearbeitet. Die wichtigsten Punkte seien hier nur kurz genannt, um später ausführli­cher abgehandelt zu werden:

  • Bau eines neuen Überseehafens
  • Sanierung des alten Hafens und des gesamten Hafengebietes
  • Errichtung neuer und erweiterter Wehranlagen
  • Schaffung einer Börse von internationaler Bedeutung
  • Gründung einer neuen, effizienteren Handelsvereinigung
  • Sanierung und Ausbau der Stadt Papaver im Allgemeinen
  • Ansiedlung wichtiger bakanasanischer Verwaltungsorgane
  • Ausbau der Verkehrswege ins Inland
  • Aufwertung Papavers zum religiösen Zentrum
  • Errichtung großer Kulturstätten
  • Ausbau des Bildungswesens nach bakanasanischem Muster
  • Schaffung einer Hochschule von internationalem Rang

Als Zentrum der "Papavischen Hanse" ist der Bau eines neuen Überseehafens unumgänglich. Mit seinen 600 Liegeplätzen und den dazugehörigen Werfanlagen wird er der größte Hafen Karcanons sein. Außerdem werden einige neue bakanasanische Erfindungen Verwendung finden. Anstelle der bisher übligen starren Hebebäume werden zum Be- und Entladen der Schiffe schwere, auf eisernen Schienen fahrende Hebebäume mit einem komplizierten System aus Umlenkrollen und Seilen, die das Anheben einer Last wesentlich erleichtern und beschleunigen, zum Einsatz kommen. Auch das Abtransportieren der entladenen Güter von den Kaianlagen zu den Lagerhallen wird von Karren übernommen, die diese Schienenwege nutzen.

Hauptgeldgeber dieses gewaltigen Unternehmens sind zu jeweils 50 % der bakanasanische Staat und die papavische Bürgerschaft. oberster Baumeister ist Comius Rufus aus Rusellae, der sich bereits mit dem Umbau einiger Hafenanlagen einen hervorragenden Ruf auf diesem Gebiet angeeignet hat.

in Angriff genommen wurde auch bereits die Sanierung des alten Hafens. Auf Grund seiner starken Befestigungsanlagen, die ein Einlaufen fremder Schiffe ohne Zustimmung der Hafenverwaltung fast unmöglich macht, wird er wohl in Zukunft als Militärhafen Verwendung finden. Wenigstens sind der bakanasanische Senat und Acrym Boldho, Praetor Maximus der baskansanischen Seestreitkräfte in dieser Sache bereits beim papavischen Stadtmagistrat vorstellig geworden. Die Kosten für die Sanierung werden deshalb auch zu 100 % von Bakanasan getragen. Zusammen mit diesem Projekt wurde auch eine Sanierung des näheren und weiteren Hafengebietes in Angriff genommen. Alte, unwirtschaftliche und baufällige Lagerhallen werden abgerissen und gegen moderne mehr­stockige, mit Staukränen ausgestattete ausgetauscht. Auch das berüch­tigte Fischerviertel, in dem sich vor allem während der bugandischen Besetzung eine wahre Brutstätte des Verbrechens entwickelt hat, wird dem Erdboden gleich gemacht. Dort werden prachtvolle und repräsenta­tive Bauten für die Kontore und Verwaltungen der zahlreichen in Papaver tätigen Händler und Handelsgesellschaften entstehen. Auch die Hafenverwaltung wird dort ihren neuen Sitz erhalten. Das dadurch verlorengehende Vergnügungsviertel wird in der unmittelbaren Nähe des neuen Überseehafens wiedererstehen. Mit dem Ausbau Papavers zur Festung wurde bereits ein entscheidender Schritt zur Erweiterung und Modernisierung der Wehranlagen getan. Durch die Errichtung einer weiteren Stadtmauer soll auch der neue Hafen von der Landseite her besser geschützt werden. Weiterhin sollen die älteren Wehrtürme erneuert und verstärkt und ein neues Haupttor errichtet werden. Vor allem der Stadtmagistrat von Papaver sieht in einer Börse ein äußerst wichtiges Instrument zur Belebung des Handels. Schon jetzt ist die papavische Getreidebörse ausschlaggebend für die Preisentwicklung auf dem gigantischen bakanasanischen Getreidemarkt. Gleiches wird auch für den Pferde-, Rinder-, Olivenöl-, Wein- und Eisenerzmarkt ange­strebt. Doch dies ist vor allem in den Augen von Eszrath Kardar nicht ausreichend. Auf Grund der internationalen Dominanz Bakanasans in diesen Märkten muß eine ebenfalls internationale Wirkung der papavischen Börse möglich sein und deshalb auch angestrebt werden. Die Eröffnung einer Filiale der Bank von Myra in Papaver dürfte ein erster Schritt hin auf dieses Ziel sein. Ein weiterer Schritt ist die Schaffung einer internationalen Händlervereinigung. Mit der Gründung der "Papavischen Hanse" wurde dieser vor Kurzem mit Erfolg bereits durchgeführt. Schon jetzt haben viele Hafenstädte am Märe Dardanum ihr Interesse an einer Mitgliedschaft kund getan. Da der bakanasanische Senat mit der Aufwertung Papavers zu einer Metropole des Machairas eine Festigung der bakanasanischen Macht in diesem doch sehr unruhigen Gebiet verfolgt, ist es nicht verwunderlich, wenn hier auch wichtige Verwaltungorgane ansiedelt. So ist seit Kurzem nicht mehr Heraclea die Provinzhauptstadt von Padavlen, sondern Papaver. Weiterhin wurde das Amt für Wiederaufbau in den Machairasprovinzen von Bakanasan nach Papaver verlegt. Gleiches gilt auch für die oberste Steuerbehörde dieser Provinzen. Auch die Heeresverwaltung hat sich diesem Trend angeschlossen und auf Anraten des Protektor Maximus das Hauptquartier der Machairas-Legionen in Friedenszeiten nach Papaver verlegt. Hinzu kommen noch das Sold- und Rüstamt für diese Truppentelle.

Von größter Wichtigkeit für eine Handelsstadt vom Range Papavers ist ein Ausbau der Verkehrswege ins Hinterland. Hier ist an erster Stelle der Fluß Rhud zu nennen. Durch seine hervorragende Schiffbarkeit bildet er eine wichtige und schnelle Verkehrsader in den Machairas von Karcanon. Ein Ausbau des Flußhafens, in unmittelbarer Nähe des neuen Überseehafens, ist deshalb vordringlich geplant.

Mit dem Straßennetz sieht es ähnlich aus. Schon seit jeher hat Bakanasan großen Wert auf eine gutes und wohlausgebautes Straßennetz gelegt. Dies ist bei einem Großreich auch unumgänglich um seinen Zusammenhalt zu gewahrleisten. Mit ihrer Lage an der Via Lapathia liegt Papaver an einer der wichtigsten Straßenverbindungen in den Machairas des Reiches. Um aber eine bessere Verbindung auch in den Phialae Bakanasans zu gewährleisten wird an einen Anschluß an die Via Satricum, die in Castra Selinus ihren Ausgangspunkt hat, gedacht.

Bei seiner Weihe zum Primas der Bakanasanischen Reichskirche hat Erzbischof Clod Tyriaid nochmals betont, daß die Stabilität des Reiches unabdingbar mit der Ausbreitung und Festigung des Chnumglaubens in der Bevölkerung verbunden ist. Nur eine starke, im Volk verwurzelte Staatsreligion kann ein Reich wie Bakanasan, mit seinen zahlreichen Völkern und Rassen unterschiedlichster Kultur, auf Dauer zusammenhalten. Die Bischöfe haben deshalb nicht gezögert das Angebot des Senats anzunehmen in Papaver ein religiöses Zentrum des Chnumglaubens zu schaffen. Mit der Gründung des Erzbistums Papaver gehen auch eine Vielzahl von baulichen Maßnahmen einher. Die größte ist wohl die Errichtung einer neuen Kathedrale, die bereits in Angriff genommen wurde. Daneben wird noch an einer erzbischöflichen Residenz und den Räumlichkeiten für eine theologische und eine weissmagische Fakultät der geplanten Hochschule Papaver gebaut.

Natürlich besteht eine Stadt nicht nur aus Bauwerken, Straßen und Hafenanlagen. Mit Leben erfüllt wird sie erst durch die Menschen die dort leben. Um diese aber dorhin zu locken muß ihnen auch etwas geboten werden. Der Magistrat hat deshalb den Bau zwei neuer Theater und einer großen Wagenrennbahn beschlossen.

Besonders das Wacholder-Theater stellt ein absolutes Novum in Bakanasan dar. Als erstes Theater im Reich wird es vollständig mit einer steinernen Kuppel überdacht und durch seine besondere Konstruk­tion auch für Gesangsdarbietungen hervorragend geeignet sein. Die bereits vorhandene Kampfsportarena wird modernisiert und auf 60.000 Sitzplätze erweitert.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Neugestaltung Papaver ist die Einführung eines Bildungs- und Schulsystems nach bakanasanischem Muster. Besonders der Senat sieht in der Verbreitung bakanasanischer Kultur und Lebensart einen wichtigen Faktor zur Stärkung und zum Zusammenhalt des Reiches. Hierzu gehört neben der Einführung der allgemeinen Schulpflicht für die Stadtbevölkerung auch die Errichtung einer Hochschule von internationalem Rang. Wie weit die Arbeiten in dieser Richtung bereits gediegen sind zeigt, daß die retorische Fakultät ihre Arbeit bereits aufgenommen hat. Mitte nächsten Jahres sollen dann die juristische und die philosophische Fakultät mit dem Lehrbetrieb beginnen. Hier wird besonders eng mit der Bakanasanischen Reichskirche zusammengearbeitet, deren Fakultäten ebenfalls in die Hochschule Papaver integriert sind. Oberster Lehrmeister der Hoch­schule ist der Doctorus Maximus des Rechts Konstantinus Vella, der von der Hochschule Bakanasan hierher berufen wurde. Entsprechend dem Beschluß des Stadtmagistrats soll die Hochschule auch ausländischen Studenten offenstehen.

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