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Philosophische Gärten

The tree of wishes by selenada-CCBYNCND30

Die Philosophischen Gärten

- Ort in Dunster, Athanesia, Kezunsea, Karcanon

Die Philosophischen Gärten von Dunster sind der bekannteste Ort des reingeistigen Austauschs von Ideen, wo es nicht um mehr Macht für Herrscher, Magier oder Priester und ihre Religionen geht, sondern darum, die Macht und ihre Nutzung zu hinterfragen. Wer dorthin meint, als Meister des Tuns zu kommen, um von Meistern des Denkens zu lernen wie er Dinge anwenden oder praktisch entwickeln kann, muss entweder umlernen und nicht nur sein Denken dort schulen sondern auch die Denkrichtung - oder wieder gehen. "Du Anwender" gilt spätestens seit dem längst verstorbenen Frerick von Zarthus als grösste Beleidigung in den Philosophischen Gärten.

Mancher Weise, der kein Magier wurde, hat hier gelernt, gelebt und bisweilen auch gelehrt. Dass der Philosoph des Bösen, ein Aegyr, zu den ersten Meistern der Philosophischen Gärten noch im Dunklen Zeitalter, als es sie auch schon gab, gehört habe, erzählen jedoch nur die Lamonten.

Interessanter sind tatsächlich zu findende Gartenanlagen, etwa der "Garten der vertriebenen Gedanken" mit seinen sorgsam austarierten Erhebungen, Senken, Grünschlaufen, Wasserwegen, Holzbrücken und mit hauchdünnen Stoffen bespannten Holzpagoden, wo die Philosophen von Kokyo in den Jahren des Exils ihre neue Heimat in der Ferne aufgebaut haben.

Oder der "Spiegelgarten der Ferne", angeblich eine spiegelgerechte Kopie des von Reisenden gerühmten Gartens der gärtnernden Fürstin Cartimandua um ihr Sommerhaus in Aydia am Grünen Meer, im Schatten des Grünen Hochlands.

Berüchtigt auch der "Traumgarten der Ophiswelt", angeblich dem Traumgarten der Ersten Frau der Ophiswelt nachempfunden, den diese angeblich im Altertum gehabt haben soll. Zwei Schulen von Philosophen streiten sich dort: Die einen, die meinen man müsse Gedanken loslassen damit sie frei seien, und die berauschenden Düfte der Kakteenblüten, Irrsinien und anderen scheinenden Pflanzen darin im Übermass geniessen, was zu Halluzinationen, sagen die einen, oder Visionen, sagen die anderen, führt. Der Ophiswelt-Bezug führt die zweite Schule hierher: Sie befassen sich ganz mit der Frage: Was ist eine Frau, was kann sie sein, kann ich das sein und wenn Frauen die überlegenen Wesen gegenüber anderen Gruppen von Humanoiden sind, dann warum? Ist die Idee der Frau nicht nur eine Konstruktion, eine Projektion der Gesellschaft und ihrer Erwartungen?

Die Rationalisten in ihrem trockenen "Steingarten der Nüchternheit" bemerken bisweilen, dass die beiden vorgenannten Schulen in diesem Teil der Philosophischen Gärten gemeinsam gut aufgehoben seien, doch muss man anmerken, dass dieser Gruppe der kantigen Steingärtner fast nur Männer angehören. Eine Besonderheit dieser Gruppe ist neben ihrer Ablehung von Wein und anderen Rauschmitteln auch ihre Ablehnung von Musik. Diese sei einerseits Emotion und darum eine Ablenkung von der Ratio, und andererseits Lärm, und darum störend. Besonders religiöse Gesänge von bisweilen zu den Philosophischen Gärten von Dunster pilgernden Gläubigen irgendeines Ordens, und sei es vom Grünen Kreuz, würden mit hächster Verachtung gestraft, wenn das nicht auch ein Gefühl wäre.


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