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Der Silurische Langbogen[]

Der Langbogen ist die bevorzugte Waffe im Reiche Silur. Durch seine sorgfältige Herstellung und wegen der Geschicklichkeit der Schützen ist er eine Waffe von beeindruckender Schlagkraft. Seine Herstellung und sein Einsatz werden von Trossing Abbo, dem Marschall von Silur beschrieben.

Der Rohstoff[]

Die Bögen der silurischen Schützen werden aus Eibenholz gefertigt. Eiben sind besonders in den Wäldern Calvastars recht häufig, seit sie wegen ihrer Bedeutung für die Waffenherstellung unter Schutz gestellt wurden und ein unberechtigtes Fällen als Waldfrevel streng bestraft wird. Aber nur wenige Bäume weisen die besonderen Merkmale auf, die sie für den Bogenbau geeignet machen: Fäulnisfreiheit, gerader Wuchs, Astreinheit. Nur wenn diese drei Bedingungen erfüllt sind geben die frisch geschlagenen Stämme zusammen mit den natürlichen Eigenschaften des Eibenholzes, Zähigkeit und Bruchfestigkeit und Elastizität einen geeigneten Rohstoff für den Bogenbau.

Nur in den Jahren nach der Befreiung Silurs durch die Lichtliga wurde ersatzweise Ulmen- und Eschenholz verwendet, da die wertvollen Eibenholzvorräte geplündert worden waren.

In Teilen von Morossos wird anstelle von Eibenholz das Holz des Weißblütenbaumes verwendet. Dieser Baum ist aber auf Silur sehr selten, obwohl er den gleichen Schutz wie die Eibe genießt. Möglicherweise hemmt das silurische Wetter sein Wachstum. Bögen aus Weißblütenbaumholz gelten vor allem in den Händen von entsprechend begabten Volksmagiern als unübertroffen, Pfeile aus seinem Holz sollen sogar ansonsten unverwundbare schwarzmagische Kreaturen und Dämonen verletzen können.

Der Bogenbauer[]

In den Dörfern Silurs gibt es zahlreiche Männer und Frauen, welche das alte und angesehene Handwerk des Bogenbauers ausüben. Ein junger Silurer, der sich entscheidet, diesen Beruf zu erlernen muss bei einem dieser Meister sieben Jahre lernen, um als Gesell freigesprochen zu werden. Anschließend bereist er Silur und häufig auch auch Karcanon um sein Können zu vervollkommnen und fremde Traditionen des Bogenbaus kennenzulernen. Sodann muss er seine Kunst vor der Meisterkammer der Kheitara des Dunklen Dachses, welche die Bogenbauer vereint beweisen.

Besteht er diese Prüfung, so erhält er wie alle Bogenbauer seinen Teil des Holzeinschlages zugewiesen. Dieses Holz hat bereits fünf Jahre auf den Holzplätzen getrocknet und wird von vielen Silurern als großer Schatz der Insel angesehen.

Mit dem erhaltenen Holz und dem Geld, welches er als Gesell verdient hat kehrt der neue Bogenbauer in sein Heimatdorf zurück um eine eigene Werkstatt zu gründen oder in der seiner Familie mitzuarbeiten.

Die Arbeit an einer neuen Waffe beginnt er mit der Auswahl eines geeigneten Stammes. Das Erkennen der rechten Trockenheit, Festigkeit und Fehlerlosigkeit zeichnet einen Bogenbauer aus. Aus einem Stamm kann man nur wenige Bögen schneiden, sägt man doch die Rohlinge aus dem Übergang vom Kern- zum Splintholz, damit das eine ihm die nötige Härte, das andere ihm die nötige Zähigkeit, Biegsamkeit und Bruchsicherheit gibt.

Die Rohlinge werden mit dem Messer in die endgültige Form gebracht. Der letzte Feinschliff wird einem Bogen gerne in Fassaja eines Silurischen Hofes gegeben. Denn das Handwerk des Bogenbauers ist besonders eng mit der Volksmagie Silurs verbunden. Die Fassaja ist eine Mulde im Fundament eines silurischen Hauses, welche dem Volksmagier Zugang zu den Adern Denas gewährt. Mit deren Macht fertigen Bogenbauer, wenn sie zugleich Träger der Volksmagie sind, ihre besten Bögen. Jeder Bogen wird vom Meister selber eingeschossen, damit nur fehlerfreie Ware seine Werkstatt verlässt. Eine Marke weist jede Werkstatt aus und bürgt für Qualität. Viele Waffen werden mit Sehnen, Pfeilen und Köchern verkauft, aber viele Silurer beherrschen die Kunst, diese Dinge selber anfertigen, welche einen Bogen erst komplett machen.

Die Bögen der silurischen Infanterie sind einheitlich 1,7 Schritt lang und kommen ohne Verstärkungen aus. Die Jagdbögen, welche jeder Silurer führen darf sind sehr unterschiedlich in Gestalt und Größe und werden häufig den Bedürfnissen des Kunden angepasst.

Der Bogen als Kriegswaffe[]

Die meisten silurischen Armeeabteilungen sind mit Langbögen ausgestattet. Mit dieser Waffe sind viele Silurer seit ihrer Jugend vertraut, ist doch das Bogenschießen ein beliebter Sport und der Bogen eine vielgebrauchte Jagdwaffe. Mit Pfeil und Bogen verteidigt der Silurer auch seinen Hag, die Wallhecke, welche einen Silurischen Hof umgibt.

Krieger schießen einen Pfeil über 300 Schritt weit und treffen auf 100 Schritt einen Menschen tödlich. Die eigentliche Stärke der Infanterie aber ist das gleichzeitige Vorrücken und Beschießen eines Feindes in einer Schlachtreihe bei hoher Schussfolge.

Dabei wird der berittene oder zu Fuß anstürmende Feind von einer doppelten Schützenreihe abwechselnd beschossen. In Nahkampfreichweite geratene oder durchbrechende Gegner werden von hinter der Kette stehenden Hellebardenträger getötet.

Diese Taktik ist gegen leichte Reiterei, welche direkt beschossen wird und gegen gepanzerte Ritter, auf deren Reittiere gezielt wird besonders wirksam. Leicht gerüstete Krieger zu Fuß sind den silurischen Schützen eine besonders einfache Beute, da sie gegen Pfeile kaum geschützt sind und sich nur langsam bewegen.

Problematischer ist der Einsatz silurischer Schützen gegen gepanzerte Krieger zu Fuß und die Monster des Arus ur Eklas. Nur die besten sind so kaltblütig und treffsicher, dass sie in diesem Moment das Auge eines Monsters oder die Schwachstelle einer Rüstung treffen. Auch wenn ihre auf kurze Entfernung von Langbögen verschossene Pfeile selbst Kettenhemden und Schilde durchschlagen haben die Schützen nur wenige Augenblicke ehe ihre Reihe im Nahkampf steht, wo sie ohne eigene Rüstung gepanzerten und schwere Waffen unterlegen ist und auf die Hilfe der Hellebardenträger angewiesen sind.

Dafür greifen die silurischen Bogenschützen auch von Schiffen aus treffsicher an, wo sie aus der Deckung von Kastellen an Deck schießen. Heckenschützen sind der Schrecken jedes feindlichen Heerführers. Pfeile gegen die Wachen einer Festung und Brandgeschosse auf die Dächer einer belagerten Stadt sind eine fürchterliche Waffe gegen alle Feinde Silurs.

Der Bogen in der Magie[]

Da der Silurer mit Pfeil und Bogen gut vertraut ist überrascht es sicher nicht, dass silurische Magier lieber ihren Bogen als einen Stab als Fokus ihrer magischen Kraft benutzen. Magister Kamp Felsenstein versicherte mir, dass Pfeil und Bogen dem mit ihnen vertrauten Magiern besser dienen als der Stab, welcher ja vielerorts als Waffe des Zauberwirkers gilt. Denn der geistige Zustand des zielenden Schützen und des Zauber wirkenden Magiers entsprechen einander und so trägt ein Pfeil des Zauber eines silurischen Magiers ins Ziel. Magier benutzen sie vor allem Bögen aus dem Holz des Weißblütenbaumes.

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