Tasham - Menschenvolk am thysischen Rand des Tarn, wo das Gebirge allmählich in Bergland übergeht. Von den Ter-baak wird diese Gegend "Untarn" genannt, was so viel wie "Nieder-Tarn" bedeutet. Die Tasham selbst haben keine Bezeichnung für diesen Landstrich, vielmehr werden (bzw. wurden) einzelne Regionen ihres Siedlungsgebietes nach den jeweils vorherrschenden Sippen benannt.
Vor der Eingliederung des Nieder-Tarn ins Reich Tarn-A-tuuk lebten die Tasham in einer starren Sippenhierarchie. Einige herrschende Sippen, wie die Sattori, Pinterri, Kiryatti und Zeltorryaki, beuteten dabei die "unteren" Sippen, wie z.B. die Yoppuri, Tankarryeni, Silkattopi und Zertammani, rücksichtslos aus. Größtenteils ist es führenden Mitgliedern der Yoppuri zu verdanken, dass in aufopferungsvollem Kampf (und mit Unterstützung der vordringenden Heere der Ter-baak) die Machtzentren der herrschenden Sippen schnell und effizient ausgeschaltet wurden und damit ein langer Bürgerkrieg vermieden werden konnte. Dabei starben insgesamt nicht mehr als siebzig Personen, eine sehr kleine Anzahl für einen gesellschaftlichen Umbruch solchen Ausmaßes (zum Vergleich sei erwähnt, daß der Willkür der herrschenden Sippen jährlich hunderte Tasham zum Opfer fielen).
Aus der Zeit der Sippenhierarchie ist ein kompliziertes Namenssystem überkommen, das von den Tasham erst allmählich aufgegeben wird. Viele von ihnen haben aber die Kultur der Ter-baak vollständig adaptiert und sich in deren Clan-System eingefügt. Dabei haben sie natürlich diese Kultur um einige liebenswerte Eigenheiten bereichert, wie z.B. das traditionelle Shiamgon oder das noch beliebtere Tarad.
Von ihrem Ursprung her sind die Tasham mit den Ter-baak entfernt verwandt. Im Unterschied zu den Baserta-batiis jedoch, die aus einer Volksgruppe hervorgingen, der Darnyma mütterlicherseits entstammte (somit sind die Baserta-batiis ein reines Menschenvolk ohne göttliche Abstammungsbestandteile), haben sich die Tasham erst Tausende Jahre nach der Vereinigung von Talarkas Blut (in Form von Teral, dem letzten der Steinriesen) mit Kerbatus Blut (in Form von Darnyma, Seiner Tochter) von den Ter-baak getrennt. In den folgenden Jahrtausenden muss es dann zu einer starken Durchmischung mit anderen Völkern gekommen sein, denn sowohl in Sprache als auch Kultur haben sich die Tasham sehr weit von ihrem Ursprung entfernt.
Geschichtliche Betrachtungen von Iontu-sipok¹[]
Die Vergangenheit der Tasham verliert sich um das vierte Jahrtausend vor Pondaron in den Nebeln des Vergessens. Aufgrund der Ergebnisse vergleichender Sprachforschung gilt als gesichert, dass die Tasham mit den Ter-baak, den Bewohnern des Gebirges, eng verwandt sind. Auch von ihren körperlichen Merkmalen, wie Körperbau, Behaarung, Haut- und Augenfarbe, sind die Tasham den Ter-baak sehr ähnlich, wenn auch in Nuancen abweichend. All das lässt den Schluss zu, dass die Tasham, die das Bergland am Rande des Gebirges besiedelt haben, sich mit anderen Völkern aus tiefergelegenen Gegenden vermischt haben, welche zwar bis ins Bergland, jedoch nicht darüberhinaus ins Gebirge vorgedrungen sind (weshalb die Ter-baak sich ihre Urtümlichkeit bewahrt haben).
Die ältesten Überlieferungen der Tasham (in denen bereits dieser Name für das Volk verwendet wird, wenn auch in seiner Vorläuferversion Tar-zam, die noch die alten Wurzeln erahnen lässt) berichten von einem harmonischen Zusammenleben aller Sippen, was damit zu tun gehabt haben mochte, dass die immer wiederkehrenden Wellen von Siedlern aus den tieferen Landen einen starken Zusammenhalt erforderte, um die Integrität des Volkes zu wahren, indem die Neuankömmlinge einfach absorbiert wurden.
Im Volksglauben der Tasham spielt auch das (angeblich göttliche) Goldene Taras eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Harmonie im Volk. Im Jahre 2876 v.P. sollen sich die drei legendären Volkshelden Trigon, Ampas, und Salmint in einem Wettstreit so weit bis an das Taras angenähert haben, bis an einer schmalen und steilen Schlucht keiner der drei mehr weiterkommen konnte, ohne die anderen in derartige Bedrängnis zu bringen, dass ein tödlicher Sturz in den Abgrund nahezu unausweichlich schien. Die drei Helden einigten sich gütlich und zogen sich alle drei zurück, und seither wurde nie wieder ein Versuch unternommen, das Goldene Taras zu erlangen. Diese stillschweigende Übereinkunft der drei Helden hat die Volksseele der Tasham nachhaltig beeinflusst, und die Sippen lebten in Frieden miteinander, bis ... ja, bis das Taras eines furchtbaren Tages 300 Jahre vor Allumeddon spurlos verschwand.
Über den Verbleib des Taras kann nur spekuliert werden, jedoch sein Verschwinden löste eine gesellschaftliche Entwicklung aus, die durch zunehmende Habgier und Rücksichtslosigkeit geprägt war. Einzelne Sippen begannen sich über andere zu erheben, immer mehr Macht und Reichtum anzuhäufen, und die unterlegenen Sippen erbarmungslos auszubeuten. Bereits 150 Jahre nach dem Verschwinden des Taras herrschte offene Gewalt zwischen den Sippen, wenn auch die Sippen auf der Verliererseite dazu tendierten, untereinander einen Rest an Solidarität zu bewahren. Zumindest gab es zwischen Angehörigen verschiedener Sippen der nunmehr unteren Kaste häufiger persönliche Bande, die in der Regel auch auf Zuneigung beruhten, während bei den herrschenden Sippen Verehelichungen über Sippengrenzen hinaus immer seltener, und dann meistens aus machtpolitischen Gründen, stattfanden.
Im Dunklen Zeitalter etablierte sich die Sippenhierarchie endgültig, und als es endlich vorbei war, erinnerte sich niemand mehr daran, wie es gewesen war, als die Sippen noch in Harmonie miteinander lebten. So blieb das System der Ausbeutung der niederen Sippen durch die oberen über vier Jahrhunderte bestehen, bis es von den Ter-baak, in Kooperation mit den ausgebeuteten Sippen und gegen den erbitterten Widerstand der herrschenden, gewaltsam beseitigt wurde. Seitdem haben sich viele Familien aus den nunmehr von der Willkürherrschaft befreiten Sippen in das Clan-System der Ter-baak eingegliedert.
¹) Iontu-sipok ist der erste Ter-baak, der in einen der neuen Clans der Tasham einheiratete. Geboren als Pasik-sipok, ehelichte er Kaatla yo'Antu, die er in Sin-tirak's Heer kennenlernte, als sie bereits stolz ihren neuen Clannamen Iontu-kalatil trug.
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