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Tor-tenak - Reichshohepriester Kerbatus (Kerbatu-birkan) von Tarn-A-tuuk. Tenak wurde 346 n.P. als zweiter Sohn einer der führenden Familien des traditionsreichen Clans Bek geboren. Er sollte jedoch mit einer der ehernen Traditionen der Bek brechen, denn als erster in der über hunderttausendjährigen Geschichte des Clans wagte er es, familiäre Beziehungen mit dem rivalisierenden Clan Tor einzugehen, ja sogar in ebenjenen zu wechseln, nachdem er Tor-kanip geheiratet hatte. Wie schon im Falle des Urahns Dal, der Galat heiratete, nachdem er sie vor dem sicheren Tod am Grunde der Urnot-kenurtok gerettet hatte, obwohl er Zeit seines Lebens abgelehnt hatte, die Nachfahren seines verhassten jüngeren Bruders Kamik auch nur zur Kenntnis zu nehmen, so war es auch bei Tor-kanip und Bek-tenak ein Unglücksfall und Rettung vor dem sicheren Tode, die die eigentlich unüberwindbare Barriere zwischen den unversöhnlich zerstrittenen Clans zum Einsturz (oder zumindest vorübergehnden Wanken) brachten:

Als im Winter 356 n.P., dem bisher härtesten Winter des Tarn, Bek-tenaks Ter-geek von einem durch die Eiseskälte ausgelösten Steinschlag getroffen wurde und in den Abgrund stürzte, gelang es Tenak mit knapper Not, in letzter Sekunde abzuspringen. Jedoch blieb er dabei nicht unverletzt: ein Arm und -schlimmer noch- ein Bein waren gebrochen. So war er nun -bewegungsunfähig, und dabei der rettenden Stadt so nahe- dem Kältetod ausgeliefert. Tor-kanip war es, die ihn halb erfroren am Rande der zum Birasta-belakat führenden Passstraße fand. Sie brachte den Knaben in ihr Haus in der Mittelstadt und pflegte ihn gesund. Der briigarf-nait (Heilkundiger, der im Umgang mit Ter-briik bewandert ist), dessen Dienste sie dafür beanspruchte, erkannte Bek-tenak, der sich damals in der Ausbildung als Taadrai (Herrschernachfolger) befand. (Das bedeutete natürlich, dass er mit besonderen -insbesondere magischen- Fähigkeiten ausgestattet war, was ihm überhaupt erst ermöglicht haben dürfte, den Absturz seines Reittieres zu überleben). Kanip wollte ihn nun sofort zur Zitadelle zurückbringen, jedoch bestand Tenak darauf, bis zu seiner Genesung bei ihr zu bleiben und dann selbst in die Obhut seiner Mentoren zurückzukehren. Denn es herrschte damals Sin-taak, die, wie der Knabe befürchtete, seiner Retterin Vorwürfe wegen seines Unfalls machen könnte, oder sie gar beschuldigen, diesen herbeigeführt zu haben (wegen der unverhohlenen Feindseligkeit der Sin gegenüber allen Tor -und auch Bek- die diejenige zwischen den Tor und Bek noch bei weitem übertrifft und schon ans Fanatische grenzt, war dies keineswegs ein abwegiger Gedanke).

So behielt also Tor-kanip den Knaben für einige Zeit bei sich, denn obwohl er ein Bek war, mochte sie ihn, und sie spürte auch die unverhohlene Zuneigung, die er seiner Retterin entgegenbrachte. Als nun der Knabe zum jungen Manne heranreifte (er war mittlerweile längst auf die Zitadelle zurückgekehrt, doch besuchte er Tor-kanip häufig, und sie hatte begonnen, jedem seiner Besuche sehnsuchtsvoll entgegenzufiebern, denn wiewohl er sechs Jahre jünger war, hatte sich ihr Herz für den Jüngling entflammt, dessen geistige und körperliche Reife übrigens seinem Alter von 13 Jahren weit voraus war - nichts Ungewöhnliches für einen Taadrai), reifte auch diese Zuneigung heran zu Liebe, der im Falkenmonde des Jahres 360 n.P. (nur zwei Wochen nach Tenak's 14. Geburtstag) ein erster Sproß entsprang... Tenak nun entschied sich -gegen den Willen seines Clans, doch konnten seine Angehörigen dem Taadrai schwerlich Vorschriften machen- seine neue Familie im Schoße des Clans Tor gedeihen zu lassen, und nannte sich fortan Tor-tenak.

Ein Jahr später wurde Tenak in die Mysterien des Steinkreises auf dem Bakurf-Ter initiiert (diesem Ritual entsprang u.a. der heutige Sprecher des Clans Sylt), und bereits 365 n.P. übernahm er als Tor-taak das Amt des Tuuk-Or-taak. 401 übergab er das Amt seinem Nachfolger Barn-taak und bekleidet seither (nun wieder als Tor-tenak) noch immer das Amt des Kerbatu-birkan

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