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Ugalos - HST

HST-Silhouette


Die Hauptstadt von Ugalien am Ende des Altertums, die zur Peststadt wurde:

"Der Tod senkte sich auf Ugalos herab. Zuerst starben die Fische in den Kanälen und trieben mit aufgedunsenen Bäuchen auf dem schleimigen, träge fließenden Wasser dahin; dann verdorrten die Pflanzen, anfangs an den Ufern des Flusses, später auch in den Gärten, auf die die Bewohner der Stadt zu Recht stolz waren. Junge Triebe starben ab, Blätter verwelkten und fielen zu Boden, wo sie sich langsam zersetzten. Schwarzer Staub war alles, was von der einstigen Pracht blieb. Furcht zog in die Herzen der Menschen ein. Sie empfanden Grauen beim Anblick der dichter werdenden Nebelschwaden, die vom Wasser her aufstiegen und die Stadt zu ersticken drohten. Lautlos schlich der Tod durch die unzähligen Gassen und Straßen, breitete sein gelbes Leichentuch über Plätze und Gärten aus und vergiftete Mensch und Tier. Es hatte in den frühen Morgenstunden begonnen; jetzt senkte sich die Sonne bereits dem Abend entgegen und färbte das Firmament rot wie mit dem Blut unschuldiger Opfer. Ein Aufschrei, gellend und voll Entsetzen zugleich: »Aqvitre hilf!« Erst war es nur eine Stimme, dann fielen andere ein, heiser, kreischend, und die Woge der Erregung pflanzte sich wie ein Lauffeuer fort. Selbst stämmige Burschen brachen hysterisch schluchzend in die Knie. Es waren nicht viele, die beim Anblick der dämonischen Fratze den Mut fanden, zu den Waffen zu greifen. Aber kein Speer und kein Bolzen einer Armbrust vermochte das Antlitz zu verletzen. Ein Geistermund öffnete sich zu einem höhnischen Lachen, das schaurig durch Ugalos hallte."
Hubert Haensel [Quelle]
Segment: Rodebran - Reich: Ugalien - Mythor-Fundort: My22

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