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Wilhelm Karl Voltz, genannt William, oder »Willi« Voltz (WiVo) (* 28. Januar 1938 in Offenbach am Main, Deutschland; † 24. März 1984) war ein deutscher Schriftsteller. Er war seit seinem Debüt-Roman im Jahre 1962 bei der Science-Fiction-Serie Perry Rhodan tätig. Durch seine spätere langjährige Tätigkeit als Chefautor der Heft-Serie war er sicher eine der Personen, die Perry Rhodan am nachhaltigsten geprägt haben. Als Exposé-Autor prägte er auch den Beginn der Mythor-Serie und damit einen guten Teil des Gorgan-Zyklus.

Pseudonyme[]

  • Detlef Kaufmann
  • Ralph Stevens

Der Autor[]

Wilhelm Karl Voltz veröffentlichte seinen ersten Roman in Jahre 1958 im Georg Wiesemann Verlag (Wuppertal) als Leihbbuch. Der Roman „Sternenkämpfer“ gewann sehr bald zahlreiche Preise. Über Fandom-Aktivitäten kam er schließlich auch zur Perry-Rhodan-Serie, wo er mit Band 74 „Das Grauen“ seinen Einstand feierte. Voltz hatte K. H. Scheer über seine Mitgliedschaft im Science Fiction Club Deutschland (SFCD) kennengelernt und solchen Eindruck auf den Mitbegründer von Perry Rhodan gemacht, dass er einen Exposé-Auftrag von ihm erhielt.

Das Voltzen[]

In den von ihm geschaffenen Figuren kam häufig seine zutiefst humanistische Einstellung zum Ausdruck. William Voltz' Metier waren die stillen Helden, die ohne Pathos ihrer Aufgabe nachgingen und sie zum Wohle Aller erfüllten. Allerdings wurden diese Charaktere am Ende eines seiner Perry-Rhodan-Romane meistens gevoltzt.

Unter Voltzen verstand man, dass er einen Handlungsträger, den er vom Beginn des Romanes an liebevoll aufbaute und charakterisierte, so dass der Leser das Gefühl hatte, diese Figur in- und auswendig zu kennen, am Ende des Romanes sterben ließ. Der Tod erfolgte dann meist selbstlos bei einer Handlung, die andere schützen sollte, und stand im Einklang mit dem geschaffenen Charakter der Figur.

Exposétätigkeit[]

Ab Band 650 beerbte er K. H. Scheer als Exposéautor und bestimmte den Kurs der Serie über lange Jahre hinweg. In dieser Zeit hatte er viele Richtungen der Serie festgelegt und einen Hintergrund und Überbau geschaffen, der Perry Rhodan heute noch durchdringt und prägt. Manchmal auch nicht sehr zur Freude der derzeitigen Autoren, die auch mit der Beliebtheit des Autors bei den Fans kämpfen mussten und so manches Mal erlebten, dass eine Veränderung der Konzeption von William Voltz Widerstand in der Gemeinde hervorrief.

Silberbände[]

Für die Bearbeitung der einzelnen Heftromane und deren Transferierung in die Silberbände erstellte William Voltz eine Konzeption, mit deren Hilfe die Tendenzen der frühen sechziger Jahre umgangen wurden. Um den globalen gesellschaftlichen und weltanschaulichen Veränderungen seit der Hochzeit des Kalten Krieges Rechnung zu tragen, wurden alle übertriebenen, einseitig glorifizierenden Darstellungen der Terraner, übertriebene Schwarz-Weiß-Schematisierungen anderer Völker (insbesondere des Feindbildes), allzu drastische militärische Darstellungen, etc. entschärft. Sie wurden entweder umgeschrieben oder fanden keinen Einzug in die Bücher.

Atlan, Dragon und Mythor[]

Auch bei der Atlan-Serie war William Voltz von Anfang an mit dabei. Später übernahm er auch dort die Exposés. Und im Jahre 1973 startete er mit Dragon (Heftroman) die erste Fantasy-Serie Deutschlands. Anfang der 1980er Jahre startete er mit der Mythor-Serie nocheinmal eine neue Serie als Exposé-Autor, bevor diese Aufgabe Ernst Vlcek übertragen wurde.

Krankheit[]

William Voltz erkrankte Anfang der achtziger Jahre schwer an Krebs und verbrachte seine letzten Jahre damit, die Serie bis weit in die 1200er Bände hinein zu konzipieren. Mit Thomas Ziegler versuchte er, einen Nachfolger aufzubauen, der aber nicht dabeiblieb. Als er am 24. März 1984 starb, erschütterte das nicht nur das Fandom nachhaltig.

Bezeichnenderweise hieß sein letzter Perry-Rhodan-Roman Einsteins Tränen. Die Perry-Rhodan-Serie wäre beinahe daran zugrunde gegangen, wenn sich mit Ernst Vlcek nicht ein würdiger Nachfolger gefunden hätte.

Ehrung[]

Zu William Voltz' Ehren wurde 1984 ein William-Voltz-Gedächtnisband veröffentlicht. In diesem gaben alle damaligen Autoren ihren Erinnerungen an William Voltz in kleinen Anekdoten Ausdruck. Zudem enthielt er seine wichtigsten Lebensstationen und einige teilweise noch unveröffentlichte Stories.

Zum Gedenken an seinen 20. Todestag wurde 2004 erstmals der William Voltz Award verliehen. Die drei besten eingesandten Kurzgeschichten wurden auf der Frankfurter Buchmesse prämiert.

Im Jahre 2005 wurde die beste SF-Kurzgeschichte zum festgelegten Thema „Roboter“ prämiert, im Jahr 2006 zum Thema „Geschichten, die im 22. Jahrhundert handeln“. Der Wettbewerb 2007 beschäftigte sich mit Geschichten, „die sich auf einer fremden Welt [ereignen]“.

Sieger des William Voltz Awards 2009 wurde der vielen Myranern persönlich bekannte Autor Christian Kathan.

Eine frühe „Ehrung“ liegt in der Schaffung der Spezies der Matten-Willys, die als willige arbeitseifrige Wesen frühe Romane der Serie bevölkerten. Der Name deutete auf William Voltz und dessen seinerzeit etwas längere Haartracht hin.

Werke[]

  • Sternenkämpfer (1958)
  • Das Schiff des Mutanten (1967)
  • Hotel Galactic (1969)
  • Quarantäne (1973)
  • Ein Roboter in der Garage (1978) als „Ralph Steven (Die Vornamen seiner Söhne)“
  • Der Triumph (1980)
  • Alphabet des Schreckens (1980)
  • Der Rettungsplan (1981)
  • Zeitsplitter (1981)
  • Ein Stück Ewigkeit (1982)
  • Die tote Stadt (1983)
  • Robot-Legende (1983)
  • Die Haut des Anderen (1984)
  • Das Schiff des Mutanten (1984)
  • Galaktische Station 17 (1984)
  • Die letzten Menschen der Erde (1985)
  • Griff nach Atlantis (1985)
  • Der Untergang von Atlantis (1985)

Weblinks[]

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